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Zahl der Wettbewerber weiter reduziert

Bei der Beschaffung von bis zu 44 mittleren Transporthubschraubern für die Bundespolizei im Volumen von mehr als 1,5 Milliarden Euro ist die Zahl der Anbieter offenbar kleiner als vielfach angenommen. Nachdem in Fachkreisen bereits vor einigen Wochen bekannt geworden war, dass Leonardo unter anderem wegen einer zu kleinen Kabinenfläche ausgeschieden ist, befindet sich ein weiterer Wettbewerber nicht mehr im Rennen: Bell mit der 525.

Wie das Unternehmen aktuell mitteilt, haben die im Rahmen der Ausschreibung veröffentlichen Anforderungen eine Teilnahme der 525 am Wettbewerb faktisch ausgeschlossen. Damit bestätigt Bell Gerüchte im Markt, wonach Bell auf einen Teilnahmeantrag verzichtet hat. Beobachter gehen davon aus, dass die noch nicht vorliegende Zulassung des Helikopters dafür maßgeblich sein dürfte. So verlangt die Beschaffungsbehörde, dass der Hubschrauber bei Abgabe der so genannten Best and Final Offer (BAFO) bereits nach europäischem Luftrecht zugelassen sein muss. Bei der 525 handelt es sich um eine neu entwickelte Maschine, für die die Zulassung der Luftfahrtbehörden in den USA und Europa allerdings noch aussteht.

Bell geht trotzdem davon aus, dass die 525 die beste Wahl für die Bundespolizei wäre und technische Fähigkeiten „des 21. Jahrhunderts“ und dem deutschen Steuerzahler eine bessere Kapitalrendite biete. Man sei weiter daran interessiert, innovative Technologien nach Deutschland zu liefern, betont das Unternehmen. Das Interesse am deutschen und europäischen Markt machte Bell auf der gerade beendeten Messe European Rotors in Köln deutlich, wo das Unternehmen nach eigenen Angaben mit dem größten Stand vertreten war. Dort präsentierte der US-Konzern unter anderem eine Maschine des Typs 429 mit einem Missionssystem der deutschen Firma ESG.

Im Beschaffungsprozess um die Bundespolizeihubschrauer dürften damit die beiden Konzerne Airbus Helicopters und Sikorsky mit der S-92 verbleiben. Die Unternehmen haben dem Vernehmen nach Anfang August ihre Teilnahmeanträge eingereicht. Für Anfang des kommenden Jahres werden die nächsten Prozessschritte erwartet.
lah/19.11.2021

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