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Patria arbeitet an Entwicklung einer Radhaubitze

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Der finnische Rüstungskonzern Patria arbeitet eigenen Angaben zufolge an der Entwicklung einer Radhaubitze auf Basis der Feldhaubitze vom Typ 155K98 sowie einer 8×8-LKW-Plattform von Sisu. Wie das Unternehmen in einem am 12. April  erschienenen Beitrag des unternehmenseigenen Magazins schreibt, entwickelt und testet Patria „derzeit aktiv ein in ein Radfahrzeug integriertes Feldgeschütz“.

Grund für die Arbeiten sind die Erkenntnisse aus dem Ukrainekrieg, wonach die traditionelle Artillerie in der modernen Kriegsführung immer noch eine Schlüsselrolle spielt. Für die Überlebensfähigkeit der Systeme ist jedoch eine höhere Mobilität notwendig, da Drohnen und andere technologische Fortschritte das moderne Gefechtsfeld transparenter gemacht haben. „Der Schlüssel zur Sicherung des Überlebens der Artillerie in diesem schwierigen Umfeld liegt nicht in der Tarnung, sondern in der Schnelligkeit, mit der das Geschütz in die Schussposition gebracht, abgefeuert und sie wieder verlassen kann“, heißt es in dem Beitrag.

Patria verweist zudem darauf, dass es über profunde Fähigkeiten auf dem Feld der Entwicklung von Artilleriesystemen sowie deren Plattformintegration verfügt. So hat das Unternehmen rund 200 Feldhaubitzen vom Typ 155K98 an die finnischen Streitkräfte geliefert, welche bis heute noch im Einsatz sind. Die Produktion, der mit einem Hilfsmotor und einem 52-Kaliberlängenrohr ausgestatteten 155-mm-Systeme wurde zwar vor rund 20 Jahren beendet, dennoch hat Patria eigenen Angaben zufolge, die Expertise für die Fertigung der Systeme aufrechterhalten und für die Instandsetzung sowie Weiterentwicklung der Feldhaubitze nutzen können.

Zudem wird in dem Beitrag auf das im Rahmen der Entwicklung des Turmmörsersystems NEMO (NEw MOrtar) gewonnene Know-how verwiesen. Das auf Fahrzeugen integrierte System gilt in puncto Mobilität als weltweit maßstabsetzend.

Wie weit man tatsächlich bei der Fertigstellung der Radhaubitze ist, geht aus dem Beitrag nicht hervor. Unklar ist zudem, ob es sich um eine Eigeninitiative handelt oder die Entwicklung auf Basis von Forderungen der finnischen Streitkräfte erfolgt.

Die finnischen Streitkräfte haben rund 200 155K98 Feldhaubitzen eingeführt. (Puolustusvoimat / The-Finnish-Defence-Forces)

Aus Aufsatz lässt sich jedoch herauslesen, dass Patria den Heimatmarkt im Fokus hat. „Die heimische Produktion ist auch besser für die nationale Wirtschaft und die Beschäftigung als die Beschaffung von Waffen aus einem anderen Land“, wird Pekka Ruutu, Executive Vice President, Portfolio bei Patria in dem Beitrag zitiert. Zudem sind sowohl die Feldhaubitze als auch die 8×8-Plattform von Sisu in den finnischen Streitkräften eingeführt.
wg

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