Nachdem die so genannte 25-Mio-Vorlage für die Beschaffung von sieben Hubschraubern für den SAR-Dienst über Land kurz vor der Bereinigungssitzung des Bundestages noch einmal verschoben wurde, haben der Verteidigungs- und Haushaltsausschuss des Bundestages der Vorlage gestern final zugestimmt.
Gut informierten Kreisen zufolge hat der Hubschrauberbauer Airbus den Zuschlag erhalten, nachdem es lange Zeit so aussah, als ob der US-Produzent Bell das Rennen machen würde. Die Kosten für den so genannten Light Utility Helicopter Search and Rescue – LUH SAR – zuzüglich Ausrüstung und Ausbildung von Piloten und Personal soll dem Vernehmen nach bei 72,4 Mio EUR brutto liegen. Airbus nutzt dafür eine marktverfügbare – also keine vollständig militärisch vorgerüstete – Variante des Modells H145. Da Anpassungen bei Kabine und Avionik erforderlich sind, werden dafür noch einmal 10,5 Mio EUR aufgewendet. Für optionale Leistungen wie die Ausbildung zusätzlichen Personals stehen im Bedarfsfall weitere 4,6 Mio EUR zur Verfügung.
Für Wartung, Logistik und Instandhaltung in einer neunjährigen Vertragsperiode werden 66,1 Mio EUR veranschlagt. Pro Jahr sollen 4.200 Flugstunden erbracht werden. Die Dienstleistungen in diesem Bereich wird die Airbus-Tochter Motorflug Baden-Baden erbringen.
Insidern zufolge plant die Bundeswehr, die Hubschrauber 17 Jahre zu nutzen. Der Zulauf der ersten Maschinen ist ab 2020 vorgesehen. Ende 2020 läuft die Nutzungszeit der veralteten SAR-Hubschrauber Bell UH-1D aus. Drei der neuen Helikopter sollen rund um die Uhr an den Standorten Nörvenich, Niederstetten und Holzdorf in Bereitschaft stehen. Die vier anderen Maschinen dienen als Reserve sowie zur Aus- und Weiterbildung. Der unterlegene Bieter Bell hat nach Billigung der Haushaltsvorlage eine zehntägige Frist zum Einspruch. Insider rechnen allerdings nicht mit rechtlichen Schritten des Unternehmens.
lah/29.11.2018