Video: Britische Streitkräfte erproben Komponenten für ein neues digitales Soldatensystem

Kristóf Nagy

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Die britischen Streitkräfte erproben derzeit digitale und vernetzte Erweiterungen der persönlichen Ausrüstung, die aus mehreren Komponenten aufgebaut sind und die Überlebens-, Kommunikations- und Durchsetzungsfähigkeit des einzelnen Soldaten verbessern sollen. Dies gab das britische Verteidigungsministerium am 21. Juli 2024 in einer Pressemitteilung bekannt. Die Versuche werden von einem Infanteriebataillon des Royal Anglian Regiment mit Unterstützung des Defence Science and Technology Laboratory (Dstl) durchgeführt.

Der Mitteilungen zufolge ist die Erprobung Teil des durch das Dstl im Rahmen ihrer Forschungsarbeit behandelten Future Integrated Dismounted Soldier Vision (FIDSV) Soldatensystem-Programms. Ziel des Vorhabens ist es, durch die Verbindung unterschiedlicher zukunftsweisender Technologien die operativen Fähigkeiten des einzelnen Soldaten zu verbessern. Die erprobten digitalen Elemente sollen zwingend an der persönlichen Ausrüstung befestigt und durch den Soldaten abgesessen und dauerhaft tragbar sein.

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Als Kernelement dient das sogenannte Smart Hub, welches die Rechenleistung und gleichzeitig die Energieversorgung der (mit Ausnahme der an der Handwaffe montierten Komponenten) digitalen Geräte sicherstellt. Ein kompaktes Bedienelement erlaubt das Führen und auch eingeschränkte Programmieren von Drohnen inklusive einer integrierten Aufklärungsoption von Zielen durch Wärmebildtechnologie. Der Steigerung der Überlebensfähigkeit dient ein Laserwarner, welcher nicht nur die Erfassung, sondern auch die entsprechende Wellenlänge des einstrahlenden Lasers ermittelt. Die Warnung wird über ein am Gefechtshelm montiertes optisches Signal an den Bediener ausgegeben. Die Wirkfähigkeit soll durch eine kombinierte, digitale Tag-/Nacht-Optik auf der Handwaffe und einem zusätzlichen Laserentfernungsmesser gesteigert werden. Durch Integration digitaler Funkgeräte soll zudem die Vernetzung und im Relais-Modus auch die individuelle Reichweite gesteigert werden.

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Der Mitteilung zufolge wird Dstl die Ergebnisse der auf dem Übungsplatz Salisbury Plain durchgeführten Erprobung in der nahen Zukunft in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Industriepartnern auswerten. Im nächsten Schritt sollen die Elemente des Future Integrated Dismounted Soldier Vision auf Fahrzeuge ausgeweitet und die Interoperabilität mit anderen digitalen Soldatensystemen verbündeter Nationen untersucht werden. Bis zur Finalisierung des Vorhabens hat das britische Verteidigungsministerium weitere fünf Jahre angesetzt.

Kristóf Nagy