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Video: Mojave führt erstmalig einen Gatling-Waffeneinsatz von einer Drohne durch

Waldemar Geiger

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Die speziell für die Nutzung von kurzen Start- und Landepisten konzipierte Mojave-Drohne des US-Herstellers General Atomics Aeronautical Systems (GA-ASI) hat vor wenigen Wochen zum ersten Mal überhaupt den Waffeneinsatz von Gatling-Maschinengewehren von einer Drohne vorgeführt. Erst wenige Monate zuvor führte die Drohne eine Weltpremiere durch, indem sie erfolgreiche Starts und Landungen auf einer unvorbereiteten Piste demonstrierte. Kurze Zeit später wurde auch der Flugzeugträger-Betrieb erfolgreich nachgewiesen.

Wie nun aus einer Pressemitteilung des Unternehmens vom 23. April 2024 hervorgeht, wurde die Drohne im Rahmen von Testversuchen mit zwei DAP-6 Gun-Pods des US-Herstellers Dillon Aero bewaffnet. Die Waffensysteme wurden im Zuge eines Schießens am 14. April 2024 erfolgreich eingesetzt, um mehrere statische Ziele zu bekämpfen. Die Mojave-Drohne führte nach Angaben von GA-ASI während der Vorführung zwei Flüge mit insgesamt sieben Überflügen durch und verschoss dabei rund 10.000 Schuss Munition, um eine Vielzahl von Zielen zu zerstören.

Der DAP-6 Gun-Pod wiegt geladen rund 160 kg und führt eine sechsläufige, luftgekühlte, elektrisch angetriebene „Gatling“-Waffe vom Typ M134D-H im NATO-Kaliber 7,62 x 51 mm. Nach Angaben des Hersteller ist das System in der Lage bis zu 3.000 Schuss pro Minute zu verschießen. Der DAP-6 Gun Pod ist so konstruiert, dass er direkt an einer NATO-Waffenaufnahme aufgehängt werden kann. Der Schwenkbereich beträgt 2,5 Grad.

Nach Angaben von GA-ASI basiert die Mojave auf der Avionik und den Flugsteuerungssystemen der MQ-9 Reaper und der MQ-1C Gray Eagle-ER (Extended Range). Das Flugzeug weist vergrößerte Tragflächen mit Hochauftriebsvorrichtungen und ein 450 PS starkes Turboprop-Triebwerk von Rolls Royce auf.

Das UAS kann den Angaben zufolge auf unbefestigten und kurzen Flächen landen und starten und bietet gleichzeitig eine höhere Flug-Ausdauer als die Vorgängermodelle. Mojave könne sowohl für bewaffnete Überwachungs-, Aufklärung- oder Kampfunterstützungseinsätze genutzt werden. Der Prototyp flog erstmals im Sommer 2021.

Das System ist insbesondere als Armed-Overwatch-Drohne zur Unterstützung von Spezialkräften konzipiert worden. Dank seiner STOL-Eigenschaften (Short Take-Off and Landing) kann es auch abseits von entsprechender Infrastruktur über längere Zeit betrieben werden, was den logistischen Fußabdruck im Einsatzraum deutlich reduziert. Ein vierköpfiges Team könne die Mojave in etwa 90 Minuten nach dem Ausrollen für den nächsten Flug vorbereiten. Laut Hersteller soll das Luftfahrzeug bis zu acht Stunden in der ISR-Konfiguration (ISR steht für Intelligence, Surveillance and Reconnaissance) und bis zu drei Stunden in einer Angriffs- oder bewaffneten Aufklärungsmission mit Hellfire-Raketen fliegen können.

Die Nutzlastkapazität beträgt laut Hersteller 1.633 kg, so könne Mojave bis zu 16 Hellfire- oder gleichwertige Raketen mitführen. Auch könne die Drohne ein Sensorpaket aufnehmen, das elektro-optische und Infrarot-Sensoren (EO/IR), Synthetic Aperture Radar/Ground Moving Target Indicator (SAR/GMTI) und Signal Intelligence (SIGINT) umfasst, um Land- oder Seeeinsätze im Bereich der Aufklärung zu unterstützen. Die Treibstoffkapazität des Luftfahrzeuges wird mit 3.550 lbs. angegeben.

Waldemar Geiger

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