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Einschätzung über russische Raketen- und Flugkörperproduktionskapazitäten veröffentlicht

Waldemar Geiger

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Der ukrainische Militärgeheimdienst GUR hat seine Einschätzung über den aktuellen Bestand sowie die monatlichen Produktionskapazitäten russischer Raketen und Flugkörper der Typen SS-N-33 Zirkon, SS-N-26 Strobile (P-800 Oniks), SS-N-27 Sizzler und SS-N-30 Sagaris (Kalibr) sowie Kh-69 veröffentlicht.

Wie aus einem Beitrag auf der offiziellen Nachrichtenseite des ukrainischen Verteidigungsministeriums hervorgeht, geht der GUR davon aus, dass die russischen Streitkräfte bis Ende April 2024 über etwa 40 Effektoren des Hyperschall-Seezielflugkörpers SS-N-33 Zirkon verfügten. Die Produktionsrate für dieses rund Mach 8 schnellen Flugkörpers beträgt demnach bis zu 10 Effektoren pro Monat.

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Den russischen Bestand an Marschflugkörpern vom Typ SS-N-26 Strobile, auch bekannt als P-800 Oniks, gibt der GUR mit 400 Stück an. Die Produktionsrate des mit einem rund 200 bis 300 Kg schweren Gefechtskopf ausgestatten Flugkörpers wird ebenfalls mit bis zu 10 Effektoren pro Monat angegeben.

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Von den Kalibr-Marschflugkörpern SS-N-27 Sizzler und SS-N-30 Sagaris soll Russland zum Ende April noch 270 Effektoren im Arsenal gehabt haben. Die Produktionsrate des Systems liegt bei rund 30 bis 40 Einheiten pro Monat und somit rund drei bis vier Mal höher als bei den beiden vorherigen Wirkmitteln.

Zudem soll Russland über etwa 45 Flugkörper vom Typ Kh-69 verfügen. Der Kh-69 verfügt über eine minimierte Radarsignatur und wurde erst 2023 in Dienst gestellt. Die Produktionsrate soll bei rund ein bis drei Flugkörpern pro Monat liegen.

Sollte die Einschätzung des GRU zutreffen, wären die russischen Streitkräfte in der Lage, rund 60 Flugkörper dieser Typen auf die Ukraine in einem Monat zu schießen, ohne den Bestand zu minimieren. Hinzu kommen Raketen, Drohnen und Flugkörper weiterer Ausprägung. Dies würde wiederum bedeuten, dass die Ukraine monatlich mit mindestens einer ähnlichen Anzahl an geeigneten Abwehrflugkörpern versorgt werden müsste, um sich gegen die Angriffe behaupten zu können. Besser wäre eine höhere Anzahl, da üblicherweise mehr als nur ein Abfangflugkörper auf eine anfliegende Rakete abgeschossen wird, um die Abfangchancen zu steigern.

Waldemar Geiger