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Produktionskapazitäten von Patriot-Feuereinheiten und Munition bekanntgegeben

Die Lieferung von Luftverteidigungssystemen und der dafür benötigten Munition gilt als eine der Prioritäten der Ukraine. Gerne würde das Land weitere Systeme vom Typ Patriot erhalten, um auch auf große Distanzen wirken zu können. Deutschland hat sich dazu verpflichtet, weltweit nach existierenden Patriot-Feuereinheiten zu suchen, um sie den ukrainischen Streitkräften zur Verfügung zu stellen.

Die Neubeschaffung dagegen, dürfte mehr Zeit in Anspruch nehmen. Nach Aussage einer Sprecherin des Herstellers Raytheon beträgt der Zeitraum von Bestellung bis Auslieferung weniger als 36 Monate, da man auf eine jahrzehntelange Expertise bei der Produktion von komplexen Radarsystemen zurückgreifen könne. Raytheon verfüge über Produktionskapazitäten für zwölf Feuereinheiten pro Jahr, also eine pro Monat, teilte sie mit. Einem Bericht auf X zufolge erwartet das Unternehmen in den kommenden anderthalb Jahren Aufträge für 12 Feuereinheiten. Erst vor wenigen Wochen im März hatte die Bundeswehr vier Patriot-Systeme in der Konfiguration C3+ bei Raytheon für über eine Milliarde Euro bestellt.

Von den für Patriot verwendeten Flugkörpern des Typs GEM-T produziert das Unternehmen gegenwärtig 20 Stück pro Monat, was sich auf 240 pro Jahr addiert, wie die Sprecherin bestätigte. Mit der zusätzlichen Kapazität, der internationalen Industrie-Kooperationsinitiativen, sei das Unterhemen auf dem Weg, um Ende 2027 auf 35 Flugkörper pro Monat (420 pro Jahr) zu kommen.

So sollen bei COMLOG, einem Joint Venture von Raytheon und MBDA Deutschland mit Sitz in Schrobenhausen, in den kommenden Jahren mindestens 1.000 GEM-T-Flugkörper im Gesamtwert von über 5 Milliarden Euro für mehrere NATO-Länder produziert werden. Allein Deutschland hat 500 Raketen geordert. Die Produktionsvorbereitungen dafür laufen bereits.

Neben Raytheon baut auch der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin die Fertigung des Patriot-Flugkörpers PAC-3 MSE aus. Wie das Unternehmen in einer Mitteilung von gestern schreibt, soll die Produktionslinie von gegenwärtig 550 PAC-3 MSE pro Jahr auf 650 pro Jahr erweitert werden. Dazu habe man bereits die benötigten Finanzmittel bereitgestellt. Das Unternehmen will den Flugkörper in Zukunft auch für den Einsatz von Schiffen vermarkten.
lah

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