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ILA 2024: MBDA zeigt Drohnenabwehr, abstandsfähige Waffensysteme und Remote Carrier

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Der europäische Lenkflugkörperspezialist MBDA zeigt auf der diesjährigen Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) Anfang Juni in Berlin aktuelle und zukünftige Waffensysteme für die Bundeswehr und verbündete Streitkräfte. Im Fokus stehen die Drohnenabwehr, abstandsfähige Präzisionswaffensysteme sowie Echtzeitsimulation von sogenannten Remote Carriern im FCAS-Verbund, wie das Unternehmen in einer Mitteilung schreibt.

MBDA werde, gemeinsam mit den Tochterunternehmen Bayern-Chemie und TDW sowie dem Joint Venture COMLOG, auf der wichtigsten Luft- und Raumfahrtmesse Deutschlands an fünf verschiedenen Ständen vertreten sein. Das Unternehmen will in Berlin rund 50 Exponate, Produkt- und Virtual Reality-Demonstrationen vorstellen.

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Auf dem Display G3/001 zeigt MBDA der Mitteilung zufolge am eigenen Stand aktuelle Produkte und Entwicklungen für alle Teilstreitkräfte. Unter der Schirmherrschaft der Bundeswehr werde der Konzern im Military Support Center in Halle 3 gemeinsam mit Raytheon das Flugabwehrsystem Patriot ausstellen sowie Lenkflugkörper für den Eurofighter. Bayern-Chemie, Spezialist für Antriebssysteme von militärischen und zivilen Raketen sowie Lenkflugkörpern, sei auf dem Gemeinschaftsstand des bavAIRia e.V. vertreten. Am FCAS-Chalet – FCAS steht für Future Combat Air System – wird MBDA gemeinsam mit Airbus Defence and Space seinen Beitrag zur Remote-Carrier-Technologie, die zentraler Teil des FCAS-Systems ist, vorstellen.

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Zudem will MBDA gemeinsam mit Rheinmetall ihren Laserwaffendemonstrator für die Deutsche Marine auf dem Display G 006 zeigen. Der Laserwaffendemonstrator wurde von der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Hochenergie Marinedemonstrator, bestehend aus MBDA Deutschland GmbH und Rheinmetall Waffe Munition GmbH, entwickelt.   

Bodengebundene Luftverteidigung

MBDA stellt den Angaben zufolge Lösungen und Konzepte zur bodengebundenen Luftverteidigung in unterschiedlichen Höhen- und Reichweitenbändern vor. Im Nah- und Nächstbereich stehe ein neuer, kleiner und kostengünstiger Lenkflugkörper zur Drohnenabwehr im Vordergrund. Auf Basis des ENFORCER (LWM 1800+) biete er eine effektive Wirkung gegen kleine und mittlere Drohnen bei hoher Trefferwahrscheinlichkeit und einer entsprechend großen Abhalte-Entfernung. Am Messestand werde der Flugkörper in Verbindung mit dem Turm des Skyranger-30-Systems von Rheinmetall zu sehen sein, kündigt MBDA an.

Für die bodengebundene Luftverteidigung im nächsthöheren Abfangbereich stellt COMLOG, ein Joint Venture von MBDA und Raytheon, im Military Support Centre den Patriot-Flugkörper PAC-2 GEM-T aus. Dabei kommen laut Mitteilung auch Unterauftragnehmer wie die Bayern-Chemie zum Zug, die den Motor für diesen Flugkörper in Deutschland fertigen und im MSC vorstellen werden.

Bei der Einführung des Arrow Weapon System Germany übernimmt MBDA die Rolle des deutschen Hauptvertragspartners des israelischen Herstellers Israel Aerospace Industry (IAI).  Das Luftverteidigungssystem nutzt einen exo-atmosphärisch wirkenden Flugkörper zur Bekämpfung von Bedrohungen über große Entfernungen. Er ist ein wesentlicher Bestandteil der strategischen Fähigkeit Deutschlands zur Abwehr ballistischer Flugkörper (BMD). MBDA und IAI zeigen den Flugkörper auf dem MBDA-Messestand. 

Der Flugkörper AQUILA, an dessen Konzeption MBDA derzeit im Rahmen des vom European Defence Fund aufgelegten Projektes HYDIS² arbeite, soll nach den Vorstellungen des Unternehmens künftig einen maßgeblichen Beitrag zur Verteidigung gegen Hyperschallwaffen leisten. Zum HYDIS²-Konsortium gehören 19 Partner und mehr als 30 Unterauftragnehmer aus 14 Europäischen Nationen. MBDA stellt weitere Systeme zur Luftverteidigung auf der ILA aus, darunter RAM, CAMM-ER, MISTRAL, VL-MICA und ASTER.

Bewaffnung fliegender Plattformen

Innerhalb des FCAS-Projekts leistet MBDA nach eigenen Angaben einen entscheidenden Beitrag für eines der wichtigsten europäischen Rüstungsprojekte der nächsten Jahrzehnte: MBDA entwickele im internationalen Programm Remote Carrier. Sie bilden zusammen mit dem Next Generation Fighter und der kollaborativen Netzwerkumgebung, der Combat Cloud, das Next Generation Weapon System im FCAS. Das Einsatzspektrum der Remote Carrier reicht vom Elektronischen Kampf über Aufklärung bis hin zur Wirkung. MBDA ist mit dem Remote Carrier auch am industrieübergreifenden FCAS-Pavillon beteiligt.

Für fliegende Plattformen wird MBDA laut Mitteilung auch Produkte wie den Abstandslenkflugkörper TAURUS, den Luft-Luft-Lenkflugkörper METEOR, den für die Marine entwickelten Seezielflugkörper MARTE für den NH 90 oder die Luft-Boden-Bewaffnung BRIMSTONE und SPEAR ausstellen.

Die Bewaffnung für den Eurofighter wird MBDA sowohl am eigenen Stand als auch im Military Support Center zeigen. Insbesondere der Marschflugkörper TAURUS, der mittlerweile wohl bekannteste Flugkörper in Deutschland, spielt eine zentrale Rolle beim Messeauftritt des Unternehmens. Mit dem am Stand gezeigten 1:1-Modell sollen die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung in Bezug auf Reichweite, zuverlässige und unabhängige Navigation sowie Missionsplanung vorgestellt werden.

Heer

Gemeinsam mit KNDS Deutschland (Krauss-Maffei Wegmann Nexter Defence Systems) präsentiert MBDA eine mögliche Lösung für das „Zukünftige System Indirektes Feuer“. Das neue Artillerielenkflugkörpersystem Joint Fire Support Missile (JFS-M), könne je nach Bedarf konfiguriert und im Bereich Wirkung, Aufklärung, aktiver und passiver Elektronischer Kampf sowie als Ausbildungsvariante eingesetzt werden, schreibt MBDA. Mit einer Reichweite von weit über 300 Kilometern zähle die JFS-M ebenfalls zu den abstandsfähigen Waffensystemen.

In Zusammenarbeit mit IAI will das Unternehmen die Systeme ROTEM-L und Mini Harpy vorstellen. ROTEM sei eine taktische Loitering Munition, die auf einer leichten Multirotor-Plattform aufsetze und sich für den Einsatz gegen Systeme mit geringer Signatur in komplexen Umgebungen bewährt habe. Die Mini Harpy Munition könne gegen strahlende – wie etwa Radare – und nicht strahlende Ziele eingesetzt werden, um beispielsweise eine gegnerische Luftverteidigung auszuschalten.

Auf ihrem Messestand wird MBDA den Angaben zufolge auch den Kleinflugkörper ENFORCER zeigen. ENFORCER ist ein leichtes, schultergestütztes Lenkflugkörpersystem, das Soldaten befähigen soll, ihren Auftrag unter allen auftretenden Einsatzbedingungen bei Tag und bei Nacht mit einer hohen Ersttrefferwahrscheinlichkeit zuverlässig durchzuführen.
 
Das Zielspektrum umfasst dem Hersteller zufolge stationäre und bewegliche Ziele auch in gedeckter Stellung. Der modulare Aufbau des ENFORCER-Systems ermöglicht eine Reihe von zukünftigen Entwicklungsoptionen, einschließlich einer „Familie“ von ENFORCER-Munition für Land-, Luft- und Seeanwendungen. Neben den sehr produktnahen Themen wird MBDA auch Innovationsthemen wie moderne Laser und Hyperschallwaffen auf der ILA vorstellen, wie das Unternehmen ankündigt.
lah