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Remote-Carrier-Demonstrator aus A400M gestartet

Die Bundeswehr, Airbus, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie die deutschen Unternehmen SFL und Geradts haben nach Angaben von Airbus den weltweit ersten erfolgreichen Start und Betrieb eines Remote-Carrier-Flugtestdemonstrators aus einer fliegenden Transportmaschine des Typs  A400M durchgeführt. Unbemannte Remote Carrier sollen in Zukunft im Rahmen des Future Combat Air System (FCAS) unter anderem bemannte Kampfflugzeuge begleiten.  Airbus trägt bei FCAS die Hauptverantwortung für die Entwicklung der unbemannten Luftfahrzeuge, während Dassault die Führung  beim zukünftigen Kampfflugzeug innehat.

Wie Airbus bereits vergangene Woche mitteilte, wurde die Vorrichtung für den Start von Remote-Carriern aus einer A400M in nur sechs Monaten entwickelt und für den Testflug auf die Rampe einer Bundeswehr-A400M montiert, von der aus der Remote Carrier Demonstrator, eine modifizierte Drohne des Typs Airbus Do-DT25, abgesetzt wurde. Nach dem Abwurf startete die Do-DT25 ihre Triebwerke und flog alleine weiter, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Die Besatzung an Bord der A400M übergab anschließend die Kontrolle über das unbemannte Flugzeug an einen Operator am Boden, der die Drohne sicher steuerte und landete. Der Test fand in der Nähe des Bundeswehr-Standortes Todendorf an der Ostsee statt, den Airbus bereits in der Vergangenheit für Versuche mit Drohnen genutzt hatte.

Remote Carrier sollen laut Airbus im Rahmen von FCAS Piloten bei ihren Aufgaben und Missionen unterstützen. Militärische Transportflugzeuge wie die A400M spielen den Vorstellungen des Unternehmens zufolge dabei eine wichtige Rolle: Als Mutterschiff bringen sie die Remote Carrier so nah wie möglich an ihr Einsatzgebiet heran und setzen dann bis zu 50 kleine oder bis zu 12 schwere Remote Carrier ab. Diese fliegen dann im Verbund mit bemannten Flugzeugen und agieren dabei mit einem hohen Automatisierungsgrad, jedoch immer unter der Kontrolle eines Piloten.

Um die A400M als Remote-Carrier-Launcher für die Testkampagne vorzubereiten, hätten Airbus, die Wehrtechnische Dienststelle (WTD 61), das DLR, SFL und Geradts neue Arbeitsmethoden angewandt, darunter Rapid Prototyping und einen gemeinsamen Flugtestansatz, schreibt das Unternehmen. Dadurch habe das multidisziplinäre Team, das System in sehr kurzer Zeit entwickeln, integrieren, in den nötigen Systems-of-Systems-Kontext bringen und für die Flugerprobung vorbereiten können. Die deutsche Beschaffungsbehörde BAAINBw habe diese flexible industrielle Struktur und neue Arbeitsweisen unterstützt.
lah/12/20.12.2022

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