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Vier neue Patriot-Feuereinheiten für die Bundeswehr

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat gestern die sogenannte 25-Mio-Euro-Vorlage für die Beschaffung von vier neuen Feuereinheiten des Luftverteidigungssystems Patriot gebilligt. Medienberichten zufolge liegen die Kosten für den Kauf bei etwa 1,3 Milliarden Euro. Gut informierten Kreisen zufolge soll die Auslieferung bereits im Jahr 2025 beginnen.

Typischerweise besteht eine Feuereinheit aus einem Radar, sechs Startgeräten, einer Feuerleitzentrale und Generatoren für die Stromversorgung. Wichtig bei dem Vorhaben dürfte die Kompatibilität mit NATO- und US-Standards sein, um bei der Verteidigung des Bündnisses unmittelbar mit den Partnern kooperationsfähig zu sein. Wie es heißt, orientieren sich die vier Feuereinheiten an den Ausführungen für die U.S. Army, auch bei den Startgeräten. Das Geschäft wird im Rahmen eines Direct Commercial Sales (DCS) abgewickelt.

Wie bereits bei hartpunkt berichtet, soll es sich bei den neuen Patriots um die Konfiguration C3+ handeln. Dabei kommt noch nicht das von der U.S. Army als neuer Standard ausgewählte Überwachungs- und Feuerleitradar „Lower Tier Air and Missile Defense Sensor“ (LTAMDS) zum Einsatz, das eine Abdeckung von 360 Grad erlaubt. Beobachter gehen davon aus, dass LTAMDS erst in einigen Jahren auf den Beschaffungszettel kommen wird. In den USA wurde überdies das Integrated Battle Command System (IBCS) von Northrop Grumman als neue C2-Software-Lösung für die Integration von LTAMDS in das Patriot-System ausgewählt. Der Hersteller möchte dieses C2-System auch an die Luftwaffe verkaufen, wie er kürzlich bei einer Demonstration in Berlin deutlich gemacht hat.

Nach Abgabe von zwei Feuereinheiten an die Ukraine verfügt die Bundeswehr nur noch maximal über 10 Patriot-Komplettsysteme. Die neue Beschaffung soll hier offenbar für ein Wiederaufstocken der Bestände sorgen.
lah

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