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Modernisierte Wiesel 1A5 MK in der Truppe angekommen

Waldemar Geiger

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Nachdem bereits Ende 2022 die ersten modernisierten Wiesel 1 MELLS an die Bundeswehr übergeben wurden, sind kürzlich offenbar auch die neuen Maschinenkanonen-Waffenträger vom Typ Wiesel 1A5 MK der Truppe zugelaufen. Einem Post des Deutschen Heeres am 22. Januar auf der Plattform X zufolge haben Soldaten der Schweren Kompanie des Fallschirmjägerregiments 26 jüngst das erste Schießvorhaben mit dem neuen Waffenträger durchgeführt. 

Im Rahmen einer Nutzungsdauerverlängerung wurden beim Wiesel 1A5 MK ein leistungsfähigeres Wärmebildsystem samt Laserentfernungsmesser verbaut sowie der Minenschutz verbessert und ein Rücksichtsystem integriert. Die Nutzungsdauerverlängerung dient dazu, die Wiesel 1 MELLS und MK bis 2030 im Dienst zu halten, bis diese durch den sogenannten Luftbeweglichen Waffenträger – der Teilnahmewettbewerb startete im Spätsommer 2023 – abgelöst werden. Die Bundeswehr hat dazu die FFG Flensburger Fahrzeugbau GmbH (FFG) im November 2019 mit der Nutzungsdauerverlängerung der Wiesel-1-Flotte beauftragt. Das Auftragsvolumen belief sich damals auf insgesamt 73 Millionen Euro. 

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Die FFG hat im Anschluss ihrerseits mehrere Industriepartner mit der Lieferung von Baugruppen für die modernisierten Waffenträger Wiesel beauftragt. So stammt beispielsweise das neue Wärmebildsystem von Elbit Systems. Konkret handelt es sich dabei um das EOPTRIS LR, ein kompaktes und leichtes elektrooptisches Feuerleit- und Beobachtungssystem. Die Sensorkonfiguration setzt sich Elbit zufolge aus einer gekühlten Wärmebildkamera, einem CMOS-Tagsicht-Kanal und einem Laserentfernungsmesser zusammen. 

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Für die Verbesserung des Fahrzeugschutzes wurde NP Aerospace mit der Lieferung von leichten CAMAC-Panzerungslösungen beauftragt. Dabei handelt es sich um eine patentierte Multi-Hit-Panzerungslösung aus Verbundwerkstoff. Die ultraleichten Schutzelemente – gegenüber Stahlpanzerung wird eine Gewichtsersparnis von 50 Prozent erzielt – sollen die Überlebensfähigkeit für Waffenträger und Besatzung verbessern, ohne die Mobilität im Gelände oder die Lufttransportfähigkeit einzuschränken.

CAMAC schützt nach Angaben des Herstellers je nach verbauter Variante gegen eine Vielzahl von Bedrohungen. Dazu zählt der ballistische Schutz vor klein- und mittelkalibrigen Waffen, improvisierten Sprengkörpern (IEDs) sowie raketengetriebenen Granaten (RPGs). Welches Schutzniveau bei den neuen Wiesel 1 genau realisiert wurde, ist öffentlich nicht bekannt.  

Waldemar Geiger