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Schwerer Waffenträger Infanterie kommt später

Schlechte Nachrichten für das Heer: Die Beschaffungsvorlage für den sogenannten Schweren Waffenträger Infanterie wird nicht mehr – wie ursprünglich geplant – in diesem Jahr ins Parlament gehen. Damit verzögert sich auch der Vertragsschluss und damit vermutlich auch die Lieferzeiten, was Auswirkungen auf die Aufstellung der neuen „Mittleren Kräfte“ des Heeres haben dürfte.

Beim Schweren Waffenträger handelt es sich um einen Radpanzer Boxer mit einem bemannten 30mm-Turm. Die Beschaffung sollte ursprünglich mit den australischen Streitkräften erfolgen, die das Fahrzeug in einer fast identischen Version als Combat Reconnaissance Vehicle einführen. Das Fahrzeug wird auch in Australien von einer Rheinmetall-Tochter montiert. Dem Vernehmen nach sollen die Australier wegen technischer Probleme jedoch im Verzug sein.

Zumindest in Bundestags-Kreisen scheint auch die australische Entscheidung als neuen Schützenpanzer den AS-21 Redback aus Korea statt des KF-41 Lynx von Rheinmetall zu beschaffen, zu Verstimmungen geführt zu haben. Während Insider erwarten, dass sich die Beschaffung des Schweren Waffenträgers nur verzögern wird, scheint unklar, ob Auswirkungen auf das Programm eines Radschützenpanzers für die Mittleren Kräfte zu erwarten sind. Dieser soll eigentlich vom Schweren Waffenträger abgeleitet werden und ebenfalls einen bemannten Turm aufweisen.

Die industriepolitischen Verstimmungen könnten die Chancen von Krauss-Maffei Wegmanns Radschützenpanzerlösung steigern, welcher gänzlich in Deutschland gebaut würde. Der sogenannte PuBo – ein Boxer mit einem unbemannten Puma-Turm – hätte zudem den Vorteil eines größeren Kampfraumes und der daraus resultierenden größeren Absitzstärke, da ein Turmkorb entfällt.
lah/30.11.2023

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