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Studie als nächster Schritt zur Beschaffung

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Die Bundeswehr will die in den Jägerverbänden und in einem Gebirgsjägerbataillon genutzten Waffenträger Wiesel durch einen schweren Waffenträger auf Basis des Transportpanzers Boxer ersetzen. So sollen nach gegenwärtiger Planung für die modernisierte Division 2027 in drei Jägerbataillonen insgesamt 43 Boxer-Waffenträger zur Verfügung stehen.

Der Boxer hätte gegenüber dem Wiesel den Vorteil, dass er sowohl eine Maschinenkanone als auch das Panzerabwehrlenkwaffensystem MELLS tragen kann. Hierzu sind im Augenblick zwei Wiesel erforderlich: Einer mit 20mm-Kanone und ein zweiter mit der Panzerabwehrrakete TOW, in Kürze MELLS.

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Dem Vernehmen nach wird im Augenblick ein schwerer Waffenträger mit einem bemannten Turm präferiert. Präsentiert hatte die Industrie in der Vergangenheit auch eine Version mit dem unbemannten Puma-Turm. Gegenwärtig wird offenbar überlegt, die für die australischen Streitkräfte ausgewählte Variante des Boxer Combat Reconnaissance Vehicle (CRV) mit dem Lance-Turm von Rheinmetall auch in die Bundeswehr einzuführen. Dieser Turm verfügt über eine 30mm-Kanone und kann mit Spike-Panzerabwehrflugkörpern, in der Bundeswehr als MELLS bezeichnet, ausgestattet werden. Im Gegensatz zum australischen Modell würde ein schwerer Waffenträger der Bundeswehr jedoch über keine Absitzstärke verfügen, sondern den verfügbaren Raum in erster Linie zum Verstauen von Munition nutzen.

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Ob die Übernahme der Australien-Variante allerdings ohne Risiken und größere Kosten möglich ist, muss zunächst noch geklärt werden. So nutzt der Boxer CRV andere Maschinengewehre sowie Funk- und Führungstechnik. Um dies zu evaluieren, soll die europäische Rüstungsagentur OCCAR offenbar eine Studie vergeben. Wie es aus gut informierten Kreisen heißt, hat dazu die OCCAR von der Herstellerfirma ARTEC GmbH, ein Joint Venture von KMW und Rheinmetall, in der vergangenen ein Angebot zur Anfertigung einer Studie erhalten.

Die OCCAR ist nach eigenen Angaben damit betraut worden, für den deutschen Kunden Boxer-Varianten für den Joint Fire Support, dessen parlamentarische Billigung laut gut unterrichteten Kreisen noch in diesem Quartal erwartet wird, die qualifizierte Fliegerabwehr sowie als schwerer Waffenträger zu entwickeln und zu beschaffen. Beobachter gehen davon aus, dass die Studie für den schweren Waffenträger auf Basis des Boxers noch im laufenden Jahr beauftragt werden könnte. Eine Beschaffung von schweren Waffenträgern wäre dann in der nächsten Legislaturperiode denkbar. Unklar ist jedoch, ob es dann nur zu einer Teilbeschaffung der 43 Systeme für die Division 2027 kommen wird, oder ob genügend Haushaltsmittel für eine Realisierung der Vollausstattung aller Infanteriebataillone vorhanden sind. Das Heer hat zumindest einen Bedarf von 85 Fahrzeugen angemeldet.
lah/wg/16.4.2021