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Bundeswehr will Radpanzer Boxer vom Fünften Kontinent

Deutschland plant die Beschaffung von neuen Radpanzern Boxer mit Maschinenkanone aus Australien. Dazu haben heute der Parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium Thomas Hitschler und der australische Rüstungsminister Pat Conroy eine Kooperationsvereinbarung zur beabsichtigten Beschaffung von mehr als 100 sogenannten Schweren Waffenträgern Infanterie unterschrieben, wie das Bundesministerium der Verteidigung mitgeteilt hat. Die Fahrzeuge sollen die rund 30 Jahre alten Wiesel MK und Wiesel TOW/MELLS ersetzen.

Laut BMVg besteht das gemeinsame Ziel der Kooperationsvereinbarung darin, den Zulauf erster Fahrzeuge bereits im Jahr 2025 zu ermöglichen. Um diesen straffen Zeitplan einzuhalten, soll die parlamentarische Billigung so schnell wie möglich nach Vertragsreife eingeholt werden. Die Finanzierung des Projektes erfolgt aus dem Sondervermögen, wo derzeit zwei Milliarden Euro für das Projekt hinterlegt sind.

Einer gleichzeitig veröffentlichten Meldung des australischen Verteidigungsministeriums zufolge wird die Produktion der Gefechtsfahrzeuge in Australien erfolgen. Dort wurde am 20. März  mit der heimischen Fertigung erster Boxer in der Variante  Combat Reconnaissance Vehicle Block II (CRV) für das australische Heer begonnen. In dem neu errichteten Rheinmetall-Werk in Ipswich, Queensland, sollen insgesamt 186 Boxer für das australische Heer in unterschiedlichen Varianten gefertigt werden.

Das deutsche Heer hat einen Gesamtbedarf von 128 Schweren Waffenträgern Infanterie. Damit der Zulauf erster Fahrzeuge 2025 erfolgen kann, wird von Beobachtern des Projektes davon ausgegangen, dass Australien für sich geblockte Fertigungskapazitäten an Deutschland abtreten könnte.
wg/12/23.3.2023