Die Ausschreibung der deutschen Bundespolizei zum Kauf von bis zu 44 neuen Hubschraubern ist vor kurzem offenbar in die nächste Phase getreten. Wie es aus gut informierten Kreisen heißt, haben die verbleibenden Anbieter Ende Juni ein erstes indikatives Angebot bei der Beschaffungsbehörde des Innenministeriums abgegeben.
Bei Rekord-Hitze, die sich augenblicklich in Richtung 40 Grad Celsius bewegt, sollen dem Vernehmen nach jetzt im Rahmen einer Produktdemonstration Vorführungen der in Frage kommenden Hubschrauber in Hangelar bei Bonn starten. Dabei geht es offenbar einerseits um die Demonstration der Flugeigenschaften der Helikopter sowie andererseits um die technischen und logistischen Aspekte des Angebotes.
Nach Informationen aus gut informierten Kreisen sollen sich nur noch Airbus mit der H225 sowie Sikorsky aus den USA mit der S-92 im Wettbewerb um den Auftrag befinden, dessen Volumen in Fachkreisen auf mehr als 1,5 Milliarden Euro geschätzt wird. Beobachtern zufolge hatte Bell auf eine Teilnahme wegen Problemen mit der rechtzeitigen Zulassung verzichtet, während Leonardo aufgrund einer nicht zu erfüllenden Anforderung bei der Kabinenfläche ausgeschieden war.
Typischerweise folgt auf die Abgabe des indikativen Angebots eine Verhandlungsphase des Beschaffungsamtes mit den Wettbewerbern an dessen Ende die Aufforderung zur Abgabe der so genannten Best and Final Offer (BAFO) steht. Bei der BAFO-Abgabe muss die Maschine bereits nach europäischem Luftrecht zugelassen sein, was offenbar beide Teilnehmer erfüllen. Beobachter vermuten, dass die BAFO womöglich 2023 vorliegen könnte, was einen Vertragsschluss bis Ende kommenden Jahres erlauben würde.
lah/19.7.2022