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Ausschreibung für Pionierpanzer in finaler Phase

Das Vergabeverfahren für die Beschaffung von 44 neuen Pionierpanzern für die Bundeswehr steht offenbar kurz vor dem Abschluss. Wie Rheinmetall-CEO Armin Papperger in der vergangenen Woche vor Analysten sagte, wurde mittlerweile eine Entscheidung in dem Beschaffungsprogramm getroffen. Sollte Rheinmetall den Auftrag erhalten, sei mit der Lieferung des Pionierpanzers Kodiak ein Brutto-Auftragsvolumen von rund 250 Millionen Euro verbunden, so Papperger weiter. Offenbar geht er davon aus, dass sein Unternehmen den Zuschlag erhält. Diese Einschätzung wird auch in Fachkreisen geteilt.

Der einzige Wettbewerber für den Düsseldorfer Rüstungs- und Automotive-Konzern in dem Projekt für die neuen Pioniermaschinen war dem Vernehmen nach das Flensburger Unternehmen FFG mit dem Wisent 2. Ursprünglich war angestrebt, bis Ende vergangenen Jahres einen Vertrag zu schließen. Dann wurde der März als Termin für die parlamentarische Befassung mit der so genannten 25-Mio-Vorlage genannt.  Am vergangenen Mittwoch – dem letzten Sitzungstag des Haushaltsausschusses in diesem Monat – war das Projekt jedoch nicht auf der Tagungsliste. Oftmals verzögern sich im Rüstungsbereich Vertragsabschlüsse, wenn ein unterlegener Bieter rechtliche Schritte einleitet. Beobachter rechnen im Augenblick mit einer parlamentarischen Befassung im April.

Rheinmetall hat den Pionierpanzer Kodiak nach eigenen Angaben ab dem Jahr 2002 nach den Forderungen der Schweizer Armee und zusammen mit dem schweizerischen Unternehmen RUAG entwickelt. Mittlerweile haben neben der Schweiz auch die Niederlande, Schweden sowie Singapur den Panzer eingeführt.  Wesentliche Merkmale des Kodiak sind: Eine Baggeranlage in Mittelposition, zwei Spillwinden mit je neun Tonnen Zuglast sowie ein großes Räumschild. Alternativ zur Baggerschaufel kann der von Rheinmetall selbst entwickelte Knickarm auch andere Werkzeuge, wie eine Greifzange oder einen Beton-Zertrümmerer aufnehmen. Im Einsatz sind diese Werkzeuge auch unter Schutz wechselbar. Während die niederländischen Streitkräfte die Werkzeuge auf einem Lkw nachführen, verstauen die schwedischen Kodiaks ihre auf dem Fahrzeugheck. Rheinmetall hat die Hydraulik-Komponenten des Kodiak, die mit bis zu 350 bar Druck arbeiten, selbst entwickelt.

Laut Hersteller ist der Knickarmbagger des Kodiak in der Lage, pro Stunde rund 200 Kubikmeter schweres Erdreich zu bewegen. Mit dem Ausleger können demnach Lasten von rund 3,5 Tonnen bei einer maximalen Reichweite von neun Metern angehoben werden. Das Räumschild ist im Schnitt- und Neigungswinkel verstellbar.

Rheinmetall fertigt und vertreibt den Kodiak zusammen mit der schweizerischen RUAG.  Mittlerweile werden die Schweißarbeiten jedoch nicht mehr von der RUAG ausgeführt, sondern erfolgen am Rheinmetall-Standort Kassel.
lah/26.3.2021

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