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Rheinmetall erwirbt Munitionshersteller Expal Systems

Der deutsche Rüstungs- und Automotive-Konzern Rheinmetall ist nach eigenen Angaben mit der MaxamCorp Holding übereingekommen, sämtliche Anteile an dem spanischen Munitionshersteller Expal Systems zu kaufen. Nach Vorliegen aller Genehmigungen soll das Geschäft bis Sommer 2023 abgeschlossen sein. Dem zwischen Rheinmetall und MaxamCorp vereinbarten Kaufpreis, der nach erfolgtem Closing fällig werde, liege ein Unternehmenswert von 1,2 Milliarden Euro zugrunde, schreibt Rheinmetall.

Expal erwartet für das Geschäftsjahr 2022/2023 einen Jahresumsatz von rund 400 Millionen Euro, etwa ein Drittel des Jahresumsatzes der Rheinmetall-Division Weapon and Ammunition, die die neue Heimat von Expal werden wird. Die Akquisition soll das Portfolio in der Breite, zum Beispiel mit Zündern und Raketenantrieben sowie Mittelkalibermunition und Flugzeugbewaffnung komplettieren.

Gleichzeitig erhöhe Rheinmetall seine Unabhängigkeit von Zulieferern bei einigen Vorprodukten und Munitionskomponenten, schreibt das Düsseldorfer Unternehmen. Von strategischer Bedeutung sei dabei auch der für Rheinmetall entstehende Zugriff auf Produktionskapazitäten von Munitionspulver, bei dem in Europa mittlerweile Engpässe entstanden sind. Angesichts des absehbar großen Bedarfs in vielen Ländern wolle sich Rheinmetall für erwartete Neuausschreibungen zur Munitionsbeschaffung bestmöglich aufstellen.

Der deutsche Rüstungskonzern will die vorhandenen Technologien bei Expal Systems und die Arbeitsplätze an den vorhandenen Standorten in Spanien und den USA erhalten. Damit will Rheinmetall seine Position im stark wachsenden Marktsegment der Artillerie- und Mörsermunition sowie der Mörserwaffen verbessern und Zugang zu neuen Märkten schaffen.

Spanischen Medienberichten zufolge beschäftigt Expal in sieben Produktionsstätten in Spanien und den USA insgesamt mehr als 1.000 Mitarbeiter. Rund 80 Prozent des Umsatzes würden durch den Export erwirtschaftet. Wie es heißt, hatte Maxam den Verkauf des Rüstungsbetriebes aufgrund des gewachsenen Drucks zur Erfüllung  der so genannten ESG-Anlagekriterien bereits seit längerem geplant.
gwh/12/15.11.2022

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