Polens Verteidigungsausgaben in Zloty legen nach Schätzungen der NATO im laufenden Jahr gegenüber 2014 um fast 22 Prozent zu – der stärkste Zuwachs unter den großen Partnerländern der Allianz.
Wie aus dem jährlichen Bericht der NATO über die Verteidigungsanstrengungen der Mitgliedsländer vom Montag weiter hervorgeht, steigt das Verteidigungsbudget Rumäniens in nationaler Währung um etwa 10 Prozent, während die Türkei etwa 9 Prozent mehr für seine Sicherheit ausgibt. Für das krisengeschüttelte Griechenland erwartet die NATO in 2015 Ausgaben von fast 4,3 Mrd EUR – ein sattes Plus von 8,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Italien wird den Angaben zufolge seine Ausgaben in dem Bereich um mehr als 10 Prozent auf 16,3 Mrd EUR zurückfahren. Deutschland wird seine Mittel für die Bundeswehr laut NATO dagegen um etwa 200 Mio EUR auf 34,945 Mrd EUR erhöhen. Alle europäischen NATO-Staaten kommen laut der Statistik auf Verteidigungsausgaben von 227 Mrd USD, während für die USA für das laufende Jahr ein Wert von rund 650 Mrd USD vorhergesagt wird.
Wie NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg auf einer Pressekonferenz erläuterte, erwartet das Bündnis 2015 einen Rückgang der kumulierten Verteidigungsausgaben aller Mitglieder von 1,5 Prozent, obwohl 18 Partnerländer ihre Ausgaben erhöhen. Nur fünf Staaten werden laut Stoltenberg im laufenden Jahr mindestens 2 Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes (BIP) für die Verteidigung aufwenden. Das sind Estland (2 Prozen), Griechenland (2,4 Prozent), Polen (2,2 Prozent), Großbritannien (2,1 Prozent) sowie die USA (3,6 Prozent). Deutschlands Verteidigungsbudget liegt laut NATO bei 1,2 Prozent des BIP.
Stoltenberg kündigte bei der Pressekonferenz an, im Rahmen der NATO-Strukturen ein neues Logistik-Hauptquartier aufzubauen, um die Bewegungen der Alliierten über NATO-Territorium besser zu managen.
lah/12/22.6.2015