Der Konflikt in der Ukraine führt nach Einschätzung des schwedischen Friedensforschungsinstitutes Sipri zu erhöhten Militärausgaben von vielen Staaten in räumlicher Nähe zu Russland. Wie das Stockholm International Peace Research Institute (Sipri) am Montag weiter schreibt, gehören dazu Länder in Zentraleuropa, dem Baltikum und Nordeuropa.
Diese würden ursprüngliche Planungen sinkender Militärausgaben sogar umkehren. Dagegen gebe es wenige Anzeichen eines solchen Trends im Rest Westeuropas. Die fünf größten Militärmächte des Kontinents – Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Italien und Spanien – haben laut Sipri 2015 weitere geringfügige Kürzungen der Verteidigungshaushalte vorgesehen. Allerdings habe Deutschland angekündigt, mittelfristig wieder mehr für den Sektor auszugeben.
Die Ukraine habe die Ausgaben für seine Streitkräfte 2014 um 20 Prozent erhöht und plane im laufenden Jahr, diese mehr als zu verdoppeln, schreiben die Forsdcher. Auch Russland plane für 2015 eine deutliche Ausgabensteigerung gegenüber dem Vorjahr, wenn auch wegen der gesunkenen Ölpreise um fünf Prozent geringer als ursprünglich budgetiert.
Nach Sipri-Berechnungen lagen die globalen Ausgaben für das Militär im Jahr 2014 bei 1,8 Billionen Dollar – ein Rückgang von 0,4 Prozent gegenüber 2013 und der dritte Rückgang in Folge. Während die USA 6,5 Prozent weniger ausgaben und auch Westeuropa seine Verteidigungsausgaben gekürzt hat, gab es Zuwächse in Asien und Ozeanien, dem Mittleren Osten, Osteuropa sowie Afrika. Die Verteidigungsausgaben in Lateinamerika blieben laut Sipri praktisch gleich.
Die Stockholmer Friedensforscher schreiben weiter, dass die nach den USA größten Rüstungshaushalte auf die Länder China, Russland und Saudi-Arabien entfallen. Alle drei Staaten hätten ihre Ausgaben in dem Bereich deutlich erhöht, Saudi-Arabien verzeichnete sogar ein Plus von 17 Prozent.
lah/12/13.4.2015