Die weltweiten Militärausgaben sind im vergangenen Jahr nach Angaben des Stockholm International Peace Research Institute (Sipri) um etwa 1 Prozent auf rund 1,7 Billionen USD gestiegen. Wie das Sipri am Dienstag weiter mitteilte, wurde damit erstmals seit 2011 wieder ein Anstieg verzeichnet. Dieser blieb jedoch weit hinter dem Weltwirtschaftswachstum zurück, das die Weltbank für 2015 mit 2,4 Prozent veranschlagt. Sipri sieht Mehrausgaben für Militär vor allem in den Staaten Asiens und Ozeaniens, Zentral- und Osteuropas sowie einigen Ländern des Mittleren Ostens. Rückläufige Ausgaben werden dagegen aus Afrika, Lateinamerika sowie der Karibik berichtet. Insbesondere Öl exportierende Staaten, die vom Verfall des Ölpreises betroffen sind, haben nach Angaben von Sipri ihre Ausgaben zurückgefahren.
Die USA bleiben laut Studie mit 596 Mrd USD – einem Minus von 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr – mit Abstand die wichtigste Militärmacht. Auf den weiteren Plätzen folgen China mit 215 Mrd USD (plus 7,4 Prozent) und Saudi-Arabien mit 87,2 Mrd USD (plus 5,7 Prozent). Damit hat sich das Königreich im Vergleich zum Vorjahr an die dritte Stelle vor Russland geschoben, das 66,4 Mrd USD und damit 7,5 Prozent mehr ausgab. Bemerkenswert an Saudi-Arabien ist überdies der extrem hohe Anteil von 13,7 Prozent, den die Militärausgaben 2015 am Bruttoinlandsprodukt ausmachten (Vorjahr: 10,4 Prozent).
Deutschland steht bei den Militärausgaben an neunter Stelle mit 39,4 Mrd USD. Vergangenes Jahr wurde noch Platz acht erreicht. In Gesamteuropa wurde ein Plus bei den Ausgaben für Verteidigung von 1,7 Prozent auf 328 Mrd USD ausgewiesen. Während jedoch in West- und Mitteleuropa die Ausgaben um 0,2 Prozent sanken, verzeichnete Osteuropa einen Zuwachs von 7,5 Prozent auf 74,4 Mrd EUR. Nach Angaben von Sipri haben die drei größten Militärmächte Westeuropa – Großbritannien, Frankreich und Deutschland – jedoch zusätzliche Ausgaben für das Militär in den kommenden Jahren angekündigt.
lah/12/5.4.2016
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