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Laserwaffe erfolgreich auf Fregatte getestet

Die Bundeswehr hat bereits im August von der Fregatte Sachsen erstmals eine Laserwaffe erfolgreich eingesetzt. Im Rahmen von Erprobungen habe die Fregatte am 30. August  auf See vor dem Truppenübungsplatz in Putlos erfolgreich Drohnen im Nah- und Nächstbereich bekämpft, schreibt MBDA in einer Mitteilung. Verantwortlich für die Entwicklung des Laserwaffendemonstrators ist die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Hochenergielaser Marinedemonstrator, bestehend aus MBDA Deutschland GmbH und Rheinmetall Waffe Munition GmbH.

Ein zukünftiges Hochenergielaser (HEL)-Waffensystem für die Marine eigne sich insbesondere zur Abwehr von Drohnen, Drohnen­schwärmen oder angreifenden Schnellbooten im Nah- und Nächstbereich, heißt es in der Mitteilung. Perspektivisch könne das System erweitert und zur Zerstörung von Lenkflugkörpern oder Mörsergranaten eingesetzt werden. Der Laserwaffendemonstrator der ARGE ist den Angaben zufolge in einem 20-Fuß-Container integriert, der auf einem vorab integrierten Rahmen auf Deck installiert wurde.

Bereits im November 2021 startete die gemeinsame Integrations- und Testphase des Marinedemonstrators, die das Integrationsteam der ARGE mit einem Factory Acceptance Test (FAT) auf dem Erprobungsgelände in Unterlüß abschloss. Danach folgte die Integration des Demonstrators auf der Fregatte Sachsen in Kiel. Im Juli 2022 fand die erste Testkampagne in der Eckernförder Bucht vor dem Stützpunkt der Wehrtechnischen Dienststelle 71 (WTD 71) in Surendorf statt.

Im Rahmen der Versuche wurde die Leistungsfähigkeit der verschiedenen Sensoren, unter anderem der elektrooptischen (EO)-Sensorik der ARGE und des Radars, verifiziert, wie MBDA schreibt. Zudem erfolgte die Erprobung des Zusammenspiels aller Komponenten und Verfahren der gesamten Wirkkette von der Zielerfassung bis zur Bekämpfung. Die Erprobung umfasste demnach deine Vielzahl realitätsnaher Bekämpfungsszenarien. Die Erprobungsplanung sowie die Bereitstellung verschiedener Zieltypen an Land, zu Wasser oder aus der Luft wurden durch das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) durchgeführt und organisiert. Die Erprobungsleitung erfolgte durch die WTD 71.

Nach Aussage von MBDA und Rheinmetall sind mit der aktuellen Erprobung grundlegende Voraussetzungen für die Einführung neuer Laser-Waffensysteme und Fähigkeiten in die Bundeswehr geschaffen worden, die nicht nur für die Marine relevant sind. Die Erprobungen der Hochenergielaserwaffe werden laut Mitteilung noch bis Mitte 2023 andauern. In den folgenden Testkampagnen werde der Demonstrator in weiteren Szenarios herausgefordert.

Die Aufteilung der Arbeitsanteile in der ARGE am Effektor erfolgt der Mitteilung zufolge etwa zu gleichen Teilen. MBDA Deutschland ist für die Zielerfassung und -verfolgung (Tracking), die Bedienkonsole und Anbindung des Laserwaffendemonstrators an das Führungssystem zuständig. Im Verantwortungsbereich Rheinmetalls liegen das Richtsystem, die Strahlführung und der Demonstrator-Container sowie die mechanische bzw. elektrische Integration des Demonstrators auf dem Deck der Fregatte Sachsen und letztlich auch die Hochenergie-Laserquelle inklusive deren Peripherie.
lah/12/27.10.2022

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