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Laser-Tests auf hoher See rücken näher

Die seit langem diskutierte Ausrüstung eines deutschen Marineschiffs mit einem Lasersystem steht mit der ersten Teilauftragsvergabe offenbar vor der Umsetzung. Für das Projekt zum Test der neuen Technologie hatten sich Rheinmetall und MBDA Deutschland zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen. Installiert werden soll dazu ein Hochenergie-Laser auf einer Fregatte der Klasse F 124.

Bereits Ende des zweiten Quartals habe das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) mit der Rheinmetall Waffe Munition GmbH einen Vertrag zur Herstellung eines Laserquellen-Demonstrators geschlossen, schreibt Rheinmetall in einer aktuellen Mitteilung. Das Volumen des Auftrags liege im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Rheinmetall sei damit vom BAAINBw mit der Entwicklung einer Schlüsselkomponente für ein zukünftiges Laserwaffensystem beauftragt worden, heißt es in der Mitteilung weiter.

Damit dürfte der erste Schritt zur Realisierung des Technologieprojektes erfolgt sein. Fachkreise erwarten nun, dass die aus Rheinmetall Waffe Munition und MBDA Deutschland bestehende Arbeitsgemeinschaft in Kürze mit der Erstellung, Integration und Erprobung eines Hochenergie-Laserdemonstrators für die Marine beauftragt wird.

Wie Rheinmetall in seiner Mitteilung weiter schreibt, kann der Laserquellen-Demonstrator querschnittlich in verschiedenen Vorhaben genutzt werden, um die Technologie für militärische Anwendungen zu untersuchen. Als erstes Projekt werde der Demonstrator zu einer einjährigen Erprobungsphase auf der Fregatte Sachsen eingesetzt. Anfangs war noch erwogen worden, das Laserprojekt auf einer Korvette zu realisieren.

Der Laserquellen-Demonstrator basiere auf der seit Jahren untersuchten Technologie der spektralen Kopplung, heißt es in der Mitteilung weiter. Eckdaten des Demonstrators sind demnach eine skalierbare Ausgangsleistung von bis zu 20 kW bei sehr guter Strahlqualität. Im Kern besteht der Demonstrator laut Rheinmetall aus zwölf nahezu identischen 2kW-Faserlasermodulen.  Diese würden über einen Strahlkombiner –  einer Baugruppe zur Zusammenführung der Strahlen mehrerer Laserquellen zu einem Gesamtstrahl auf Basis der dielektrischen Gittertechnologie –  zu einem Laserstrahl mit sehr guter Strahlqualität gekoppelt.
lah/12/26.11.2020

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