Deutschland wird der Ukraine 10.000 Schuss Artilleriemunition aus Beständen der Bundeswehr liefern. Das habe er heute mit seinem ukrainischen Amtskollegen vereinbart, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius heute von Pressevertretern am Rande des Ramstein-Treffens zur Unterstützung der Ukraine. „Die Auslieferung wird kurzfristig beginnen“, betonte er.
Überdies kündigte Pistorius an, dass Deutschland die Kosten von 180.000 Schuss Artilleriemunition im Rahmen der von Tschechien geführten Initiative übernehmen wird. Der Minister geht davon aus, dass die Lieferung schrittweise erfolgen und im Sommer beginnen wird. Dies habe er am Wochenende mit seiner tschechischen Amtskollegin vereinbart.
Zusätzlich habe Deutschland national 100.000 Schuss 155mm-Munition unter Vertrag genommen. „Auch hier soll die Auslieferung an die Ukraine noch in diesem Jahr beginnen.“ Pistorius zufolge wird Deutschland des Weiteren 100 geschützte Infanteriefahrzeuge, 100 hochleistungsfähige logistische Fahrzeuge, Ersatzteile und Sanitätsmaterial liefern. Er bezifferte den Wert des heute festgezurrten deutschen Unterstützungspaketes auf eine halbe Milliarde Euro. „Insgesamt haben wir für dieses Jahr über sieben Milliarden Euro vorgesehen“, sagte der Minister. Die Unterstützung der Ukraine aus Deutschland bleibe ungebrochen.
Laut Pistorius besteht die sogenannte Capability Coalition zur Luftverteidigung für die Ukraine nach dem Beitritt Norwegens vor wenigen Tagen nun aus 15 Mitgliedern und werde von Frankreich und Deutschland geführt. Es gehe darum, die Luftverteidigungsfähigkeiten des Landes langfristig sicherzustellen und von Beginn an kompatibel mit denen der westlichen Partner zu machen. Deutschland hat der Ukraine zugesagt, unter anderem 12 Luftverteidigungssysteme Iris-T SLM sowie 12 Iris-T SLS zu liefern.
lah