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Deutschland liefert Luftverteidigungssystem Iris-T

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Die Bundesregierung hat beschlossen, das Luftverteidigungssystem des Typs IRIS-T an die Ukraine zu liefern. Dies hat Bundeskanzler Olaf Scholz am heutigen Vormittag in einer Generaldebatte im Bundestag bekanntgegeben. Scholz bezeichnete das System als „das modernste Flugabwehrsystem, über das Deutschland verfügt.“ Damit würde man die Ukraine in die Lage versetzen, eine ganze Großstadt vor russischen Luftangriffen zu schützen.

Darüber hinaus sei in der vergangenen Woche ein Vertrag zwischen der Ukraine und der Industrie – dabei dürfte es sich um Kraus-Maffei Wegmann (KMW) handeln –  über die Lieferung von Flugabwehrpanzern Gepard unterzeichnet worden. Die für drei Wochen angesetzte Schulung der Ukrainer am Waffensystem soll dem Kanzler zufolge in Kürze anlaufen. Scholz betonte, dass sich die Ukraine die Lieferung der Geparden gewünscht habe. Es stimme nicht, dass – wie von einigen behauptet – die Ukraine gar kein Interesse an dem Waffensystem gehabt habe, unterstrich der Kanzler. Die Flugabwehrpanzer sollen mit einer Erstausstattung von 59.000 Schuss Munition geliefert werden. Dies reiche für 1.200 Bekämpfungsvorgänge, sagte Scholz. Wie viel Munition nach der Ausbildung der Ukrainer aber noch tatsächlich für den Einsatz zur Verfügung steht, ist unklar.

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Weiter kündigte Scholz an, dass zusätzlich zu den sieben deutschen Panzerhaubitzen 2000, die Ukraine ein Radar zur Aufklärung von gegnerischem Artilleriefeuer bekommen wird. Hierbei könnte es sich um das Artillerieortungsradar COBRA handeln, welches von der Bundeswehr genutzt wird. Zudem merkte er an, dass die Ausbildung der Ukrainer an den 12 Panzerhaubitzen, von denen fünf aus den Niederlanden kommen, in wenigen Tagen abgeschlossen werde.

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Der Bundeskanzler ging auch darauf ein, was Deutschland bisher an die Ukraine geliefert hat. Es seien Flugabwehrraketen, Panzerabwehrraketen, mehr als 15 Millionen Schuss Munition, 100.000 Handgranaten, über 5.000 Panzerabwehrminen, Sprengmaterialen, Maschinengewehre, Sanitätsmaterial, Kommunikationstechnik sowie Mittel zur Drohnenabwehr geliefert worden. Zusammen mit Dänemark stelle man 54 modernisierte Truppentransporter für die Ukraine bereit. Überdies verwies Scholz auf die Behandlung 168 ukrainischer Verwundeter in Deutschland und den von Deutschland unterstützen Ringtausch mit Tschechien sowie einen weiteren geplanten mit Griechenland.

Griechenland werde Schützenpanzer aus ehemaligen NVA-Beständen an die Ukraine übergeben und dafür deutsche Schützenpanzer, so Scholz. Außerdem werde Deutschland einen Beitrag zur der von den USA angekündigten Lieferung von Raketenartillerie an ukrainischen Streitkräfte leisten.
oh/1.6.2022