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Keine Zukunft für das G36 in der Bundeswehr

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen will das Bundeswehr-Sturmgewehr G36 aufgrund von Defiziten bei der Treffgenauigkeit im Fall von Dauerfeuer und hohen Außentemperaturen ausmustern. Das G36, so wie es heute konstruiert sei, habe keine Zukunft in der Bundeswehr, sagte die Ministerin am Mittwoch nach Gesprächen im Verteidigungsausschuss des Bundestages in Berlin.

Zunächst werde geprüft, für welche Einheiten und für welche Einsatzgebiete sofort ein Ersatz benötigt werde.   In einigen Fällen müsse man „sofort ersetzen“, betonte von der Leyen. Der vollständige Austausch des Gewehres in der Bundeswehr werde allerdings einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen und nicht binnen Jahresfrist zu realisieren sein.

Hintergrund der Ankündigung ist ein umfassender Untersuchungsbericht zur Leistungsfähigkeit des Gewehres, der am Freitag für Fachkreise veröffentlicht wurde. Dabei wurden offenbar gravierende Schwachstellen des G36 aufgedeckt.

Der verteidigungspolitische Sprecher der Union,  Henning Otte, sagte: „Der Soldat muss sich in jeder Einsatzlage auf seine Waffe verlassen können.“  Das G36 weise jedoch nicht die erforderliche Zuverlässigkeit auf.  Es sei  klar, „dass die Bundeswehr ein neues Gewehr braucht“.

Jan van Aken von der Fraktion Die Linke wies darauf hin, dass bei den Gesprächen erstmals eingeräumt wurde, dass bereits 2010 Informationen zu Problemen mit der Waffe vorgelegen hätten. Offenbar seien jedoch keine Schadensersatzforderungen möglich, da die Gewehre den Lieferbedingungen – wie sie 1996 formuliert wurden – entsprächen.

lah/22.4.2015

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