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Engere Kooperation mit den Niederlanden angestrebt

Die Luftwaffe will die Zusammenarbeit mit den niederländischen Streitkräften bei der Nahbereichs-Luftabwehr verstärken. Wie der Inspekteur der Luftwaffe, Karl Müllner, heute am Rande einer Veranstaltung der Deutschen Atlantischen Gesellschaft in Hamburg ausführte, hält er sogar die Unterstellung der Flugabwehrraketengruppe 61 aus Todendorf unter eine niederländische Einheit für denkbar. Dies könne womöglich bereits im kommenden Jahr erfolgen, sagte Müllner. Die Flugabwehrraketengruppe 61 verfügt über den Waffenträger Ozelot mit Stinger-Raketen sowie zwei Rohrwaffensysteme Mantis zur Verteidigung von stationären Einrichtungen. Die Luftwaffe hat mit ihren Ozelotten  quasi als Dienstleister die Aufgabe, mobile Heeresverbände vor Bedrohungen aus der Luft zu schützen. Ursprünglich gehörte der Ozelot zur mittlerweile aufgelösten Heeresluftabwehr.

Ähnliche Fähigkeiten wie die Todendorfer Einheit weist die 13. Luchtverdedigingsbatterij der Niederländer auf. Diese verfügt ebenfalls über Stinger-Abwehrraketen, allerdings auf Fennek, sowie über das von Norwegen entwickelte NASAMS-Raketensystem mit AMRAAM-Flugkörpern, die eine deutlich höhere Reichweite als die Stinger aufweisen. Anders als ihr deutscher Counterpart ist die 13. Luchtverdedigingsbatterij dem niederländischen Heer zugeordnet.

In seiner vorangegangenen Rede hatte der Luftwaffeninspekteur darauf verwiesen, dass als Resultat der permanenten Krisen an der europäischen Peripherie und den Nachbarregionen die Bundeswehr in Zukunft über ein „breites Fähigkeitsspektrum“ bei hoher Einsatzbereitschaft verfügen müsse, um kurzfristig reagieren zu können. Ein langer Vorlauf vor Operationen sei nicht mehr möglich. So habe man sich vor einem Jahr nicht vorstellen können, dass 2016 Bundeswehr-Tornados über Syrien und dem Nordirak fliegen würden.

Nach Aussage von Müllner hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen die Erarbeitung einer Konzeption für die Bundeswehr als Folgedokument des kürzlich verabschiedeten Weißbuches in Auftrag gegeben. Diese Konzeption solle noch in der laufenden Legislaturperiode fertiggestellt werden, sagte der Inspekteur.
lah/12/20.10.2016

 

 

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