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Deutschland in der Führungsrolle

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Das Bundesverteidigungsministerium übernimmt bei der Entwicklung einer gemeinsamen europäischen Drohne, dem so genannten Medium Altitude Long Endurance Remotely Piloted Aircraft System (MALE RPAS), die Führungsrolle. Wie das Ministerium außerdem mitteilte, ist Spanien Ende vergangenen Monats als gleichberechtigter vierter Partner in das Gemeinschaftsvorhaben eingestiegen.Deutschland wird den Angaben zufolge 31 Prozent (18,6 Mio EUR) der Kosten für die vorgeschaltete Definitionsstudie übernehmen. Frankreich, Italien, Spanien sollen je 13,8 Mio EUR (23 Prozent) zur Finanzierung der Studie beitragen.

Wie das Bundesverteidigungsministerium weiter mitteilte, wurde dazu am 25. November die Gemeinsame Organisation für Rüstungskooperation (OCCAR) mit dem Management der Definitionsstudie für das MALE RPAS beauftragt. Gleichzeitig sei Spanien als gleichberechtigter vierter Partner in das Projekt aufgenommen worden.

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Studie soll Kosten und Risiken betrachten

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Im Rahmen der zweijährigen Studie werden laut Ministerium vor allem die operationellen Forderungen der Nationen unter Kosten- und Risikogesichtspunkten untersucht. Außerdem sollen die Auftragnehmer Airbus Defence and Space, Dassault Aviation und Finmeccanica ein Systemdesign entwickeln.

Die drei Konzerne fertigen die Studie gemeinsam an. Es gebe schon einen klaren Plan, wie die Arbeitsteilung zwischen den Unternehmen erfolgen solle, sagte ein Airbus-Sprecher. Der Vertragsschluss für die Studie ist für das erste Halbjahr 2016 geplant.

Eine gegebenenfalls folgende Entwicklung soll, basierend auf einem Vorschlag der Industrie, voraussichtlich von einem Hauptauftragnehmer verantwortet werden. Airbus schätzt die Entwicklungskosten auf rund eine Mrd EUR. Allerdings seien die Ergebnisse der Studie zu berücksichtigen, sagte der Sprecher.

Die anderen an der Studie beteiligten Firmen werden laut Ministerium als Unterauftragnehmer eingebunden. Welche der beteiligten Firmen als Hauptauftragnehmer fungieren wird, sei derzeit noch offen. Das BMVg unterstütze aufgrund der „deutschen amtsseitigen Führungsrolle“ die Firma Airbus. Sein Unternehmen strebe die Position als Hauptauftragnehmer an, bestätigte der Airbus-Sprecher.

Auslieferung ab 2015 geplant

Bei einer positiven Entwicklungsentscheidung könnten die ersten Systeme 2025 ausgeliefert werden, so das BMVg.  Die Hauptaufgabe des Remotely Piloted Aircraft System ist die Aufklärung und Überwachung. Das Luftfahrzeug soll bei Bedarf aber auch bewaffnet werden. Wie viele Drohnen  die Bundeswehr beschafft, steht offenbar noch nicht fest. Im Jahr 2011 hatte das Ministerium noch unter dem damaligen Verteidigungsminister de Maiziere eine Obergrenze für MALE-Drohnen von 16 Einheiten festgelegt, wie es aus Kreisen des Ministeriums heißt.

Das Projekt geht auf eine Vereinbarung aus dem Frühjahr zurück. Bereits am 18. Mai hatten Deutschland, Frankreich und Italien eine gemeinsame Absichtserklärung zur Entwicklung einer europäischen Drohne bis 2025 auf Ministerebene unterzeichnet.

Während die vertragsvorbereitenden Arbeiten bei OCCAR liegen,  soll die Europäische Verteidigungsagentur (EDA) das Vorhaben vor allem im Bereich der Luftraumintegration und bei Zulassungsfragen unterstützen.

Das Verteidigungsministerium betonte, dass das Projekt zukünftig nicht auf die vier initiierenden Nationen beschränkt ist. Eine Teilnahme weiterer europäischer Nationen an den kommenden Programmphasen sei möglich.

Außerdem will das BMVg bis Ende des Jahres festlegen, welche Drohne als Übergangslösung bis zur Einführung der MALE RPAS beschafft wird. Während sich die SPD nach Aussage des verteidigungspolitischen Sprechers Rainer Arnold bereits auf die israelische Heron TP festgelegt hat, will die CDU/CSU einen militärischen Ratschlag abwarten, der dann politisch geprüft werden soll. Der CDU/CSU gehe es um militärische Fähigkeiten und nicht um Produkte, heißt es dazu aus Unionskreisen.

Die englische Version dieses Artikels ist auf www.defensenews.com erschienen.

lah/12/11.12.2015