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Unstimmigkeiten zwischen Airbus und Dassault

Einem Bericht des Handelsblattes von gestern zufolge kommen der europäische Flugzeugbauer Airbus und der französische Dassault-Konzern beim Thema Eurodrohne nicht ins Gespräch. Bei dem Projekt geht es um die Entwicklung eines Medium Altitude Long Endurance Remotely Piloted Aircraft System (MALE RPAS), bei dem Deutschland auf Regierungsseite die Führung übernehmen soll. Weitere Partnernationen sind Frankreich, Italien und Spanien.

Dassault beanspruche  auf der Industrieseite die Führungsrolle, während Airbus diesen Anspruch ablehne, will das Handelsblatt aus Industriekreisen erfahren haben. Dirk Hoke, Chef von Airbus Defence and Space, sei bisher nicht mit Dassault-Chef Eric Trappier ins Gespräch gekommen, schreibt die Zeitung. Wie es aus gut informierten Kreisen heißt, soll allerdings ein Treffen von Airbus mit Dassault stattgefunden haben.

Erst im Sommer hatte sich die an einer Definitionsstudie arbeitende  und aus Airbus, Dassault und Leonardo bestehende so genannte Co-Contracting Group auf einen Entwurf für das MALE mit zwei Turboprop-Triebwerken festgelegt. Das Vorhaben soll dem Vernehmen nach aus dem neuen Europäischen Verteidigungsfonds Mittel erhalten, ebenso wie die Entwicklung eines zukünftigen Kampfflugzeuges.  Beobachter gehen davon aus, dass bei diesem von Berlin und Paris forcierten Flugzeug-Vorhaben Frankreich die Führungsrolle übernehmen wird. Schließlich ist es neben Schweden das einzige Land in Europa, das mit dem Rafale ein eigenes Kampfflugzeug bauen kann. Die Herstellerfirma ist übrigens Dassault.
lah/12/20.10.2017

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