Die Entwicklung einer europäischen Drohne ist einen Schritt vorangekommen: Seit dem 5. September läuft die auf zwei Jahre veranschlagte Definitionsstudie für das so genannte MALE RPAS, was für Medium Altitude Long Endurance Remotely Piloted Aircraft System steht. Der Industrievertrag für die Definitionsstudie sei am 26. August vom OCCAR-EA-Direktor im Namen der Programmteilnehmerstaaten unterzeichnet worden, heißt es weiter im Bericht des Verteidigungsministeriums zu Rüstungsangelegenheit vom September. Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien sind die vier Staaten, die die Drohne gemeinsam entwickeln wollen. Die Drohne ist für Nachrichtengewinnung, Überwachung, Zielerfassung und Aufklärung vorgesehen und soll bei Bedarf auch Waffen tragen können.
Deutschland hat bei der European MALE RPAS eine Führungsrolle als so genannte Lead-Nation übernommen und trägt aus diesem Grund einen höheren finanziellen Anteil an der Studie.
Laut Rüstungsbericht spiegelt darüber hinaus die Einrichtung des Industrieplateaus in Manching bei Airbus Defence & Space und die Leitung der OCCAR-Programmabteilung durch einen deutschen Projektleiter in Hallbergmoos bei München den deutschen Führungsanspruch wider.
Deutschland werde auch während der Studie die inhaltlichen Schwerpunkte mit den Partnernationen vorantreiben. Konkret gehe es hierbei um die multinationale Abstimmung der Funktionalen Forderungen auf Basis von Kostenschätzungen der Industrie und die Einigung auf ein Systemdesign, das den nationalen Bedarfen mit einem Mehrwert für die Bundeswehr entspreche.
Die Entscheidung über eine Entwicklung und Beschaffung soll laut Rüstungsbericht zeitgerecht zum Studienende gemeinsam mit den europäischen Partnern erfolgen. Nach Aussage eines Airbus-Sprechers ist dies möglich, weil die teilnehmenden Staaten ständig über den Studienstand informiert werden. Damit entfalle die Notwendigkeit, die Studie nach Abschluss noch einmal zu bewerten.
Mit der Umsetzung der Studie sind die Unternehme Airbus, Dassault Aviation sowie Leonardo-Finmeccanica betraut worden, wie aus einer Airbus-Mitteilung hervorgeht. Dabei haben alle drei Firmen einen gleichgroßen Anteil an dem Vorhaben.
Nach Abschluss der Studie ist den weiteren Angaben zufolge ab 2018 die Entwicklungsphase geplant, der Erstflug des Prototyps soll demnach Anfang 2023 stattfinden. Die Erstauslieferung der Drohne sei für 2025 vorgesehen.
Die Integration in den Luftverkehr und die Zulassung für den stark frequentierten europäischen Luftraum gehören mit zu den wichtigsten Kernzielen des Programms, Die Integration in den Luftverkehr und die Zulassung für den stark
frequentierten europäischen Luftraum gehörten mit zu den wichtigsten Kernzielen des Programms, heißt es in der Airbus-Mitteilung.
lah/12/4.10.2016