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Design mit zwei Turboprop-Triebwerken vorgesehen

Nach zehn Monaten Arbeit an einer Definitionsstudie zu einer zukünftigen europäischen Drohne –  dem Medium Altitude Long Endurance Remotely Piloted Aircraft System (MALE RPAS) –  hat sich die aus Airbus, Dassault und Leonardo bestehende so genannte Co-Contracting Group auf einen Entwurf mit zwei Turboprop-Triebwerken festgelegt.

Wie die europäische Rüstungsagentur Occar mitteilte, soll diese Konfiguration als Basis für weitere Studien bis zum so genannten Systems Requirements Review (SRR) dienen. Man habe sich darüber hinaus auf weitere Design-Elemente geeinigt. Nach Aussage eines Airbus-Sprechers handelt es sich jedoch zunächst um ein Zwischenergebnis. Die Gesamtkonfiguration der Drohne werde erst Mitte 2018 vorliegen.

Nach Aussage eines Occar-Sprechers waren die deutschen Anforderungen hinsichtlich Zulassung und Integration in den Luftverkehr wesentliche Kriterien für die Festlegung auf zwei Triebwerke. Schließlich solle die Drohne insbesondere bei Transferflügen im europäischen Luftraum in ähnlichen Höhen wie Verkehrsflugzeuge unterwegs sein. Somit sei eine Integration in den Luftverkehr erforderlich, ohne dass dafür der Luftraum gesperrt werden müsse. Darüber hinaus lassen sich  die deutschen Zulassungsvorschriften offenbar leichter mit einen zweimotorigen Flieger erfüllen.

Die Wahl von Turboprop-Triebwerken begründete der Sprecher mit dem Aufgabenspektrum der Drohne. Diese solle in erster Linie über einem Aufklärungsgebiet kreisen und aufklären. Von entscheidender Bedeutung sei damit die Stehzeit in der Luft. Aufgrund des geringeren Treibstoffverbrauchs hat hier ein Turboprop-Antrieb Vorteile gegenüber einem Strahltriebwerk Vorteile. Überdies werde im Einsatzgebiet eher langsam geflogen, weil dies die Auflösung der Sensoren verbessere, so der Sprecher. Die schnelle Verlegung sei dagegen nicht entscheidend.

Laut Occar war die Festlegung auf die Grundkonfiguration der Drohne nötig, um die weiteren Parameter definieren zu können. Dabei geht es unter anderem um Größe, Geschwindigkeit, Nutzlastkonzept, Stehzeiten und Sensoren.

An dem Projekt MALE RPAS sind bislang Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien beteiligt, wobei Deutschland die Federführung übernehmen will. Die Drohne soll bewaffnungsfähig sein, in erster Linie jedoch Aufklärungsaufgaben erfüllen.
lah/12/2.8.2017

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