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Deutsch-israelische Kooperation bei Radhaubitze

Nicht nur der Krauss-Maffei Wegmann hat mit seiner Radhaubitze RCH 155 die Bundeswehr als Kunden im Fokus. Auch der Rüstungskonzern Rheinmetall und Elbit Systems aus Israel sehen Chancen auf dem deutschen Markt. Beide Unternehmen haben bereits Anfang März eine automatisierte Radhaubitze im Kaliber 155mm L52 im scharfen Schuss vorgestellt. Die Vorführung des neuen Systems habe auf dem Schießplatz Shivta im Süden Israels vor hochrangigen Gästen der britischen, deutschen, niederländischen und ungarischen Streitkräfte stattgefunden, schreibt Rheinmetall in einer Mitteilung. Daraus geht allerdings nicht hervor, ob bei dem Test bereits die Rohrwaffe des deutschen Konzerns zum Einsatz kam.

Rheinmetall und Elbit Systems haben den weiteren Angaben zufolge im vergangenen Jahr einen Kooperationsvertrag über die Entwicklung, Produktion und Vermarktung eines vollautomatisierten europäischen 155mm-Radhaubitzensystems geschlossen.

Das Team „Rheinmetall Elbit“ werde sich unter der Führung der Rheinmetall Landsysteme GmbH um das Programm „Zukünftiges System Indirektes Feuer – Mittlere Reichweite“ der Bundeswehr im Bereich der Artillerie bewerben, teilte das Düsseldorfer Unternehmen mit. Im Fokus stehe weiterhin das britische Programm „Mobile Fires Platform“, das auch bei anderen potenziellen Kunden wie Ungarn auf hohes Interesse stoße.

Nach Angaben von Rheinmetall baut die Kooperation auf den Beschaffungsprogrammen des israelischen Verteidigungsministeriums und weiterer Kundenländer auf, in deren Rahmen eine vollautomatisierte Radhaubitze bei Elbit Systems beauftragt wurde. Hierdurch sei es möglich, ein System mit einem hohen Reifegrad zu nutzen. So könne die Rheinmetall-Waffenanlage in den unbemannten und vollautomatisierten Robotik-Artillerieturm von Elbit Systems eingerüstet werden. Dieser befindet sich laut Mitteilung bereits in einer fortgeschrittenen Phase der integrierten Nachweisführung. Wie Rheinmetall weiter schreibt, erfolgt ein intensiver bilateraler Technologietransfer, um Know-how und Komponenten örtlich verfügbar zu machen. Der Düsseldorfer Konzern nehme Modifikationen zur Europäisierung und zur Zulassung des Systems in Deutschland vor. Weiterhin werde die einsatzerprobte 155mm-Waffenanlage L52, der taktische Lkw HX 10×10 mit geschützter Kabine sowie elektronische Komponenten für die Feuerleitung und Sensorik eingebracht.

Rheinmetall arbeitet nach eigenen Angaben bereits an einer Reichweitenverlängerung für die Rohrartillerie. So soll die Radhaubitze auch die Weiterentwicklung A1 der L52-Kanone nutzen können, genauso wie die in Entwicklung befindliche L60- Waffenanlage mit größerem Ladungsraum und einem Rohr mit 60 Kaliberlängen. Diese Waffenanlage werde Munition bis zu 83 km weit verschießen können, womit die Radhaubitze die Forderungen für das zukünftige radbasierte System Indirektes Feuer – Mittlere Reichweite der Bundeswehr erfülle, so Rheinmetall.
lah/12/16.5.2023

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