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BMVg ersetzt G36 langfristig durch andere Waffe

Das Bundesministerium der Verteidigung will das wegen mangelnder Präzision in die Kritik geratene G36-Sturmgewehr der Bundeswehr langfristig austauschen und eine andere Waffe beschaffen. Die Ausschreibung für eine neue Generation des Sturmgewehres erfolge europaweit, teilte das Ministerium am Dienstag mit. Ab 2019 ist die Beschaffung vorgesehen.

P1000265Auslaufmodell: Das G36 soll im günstigen Fall ab 2019 durch eine neue Waffe ersetzt werden. Foto: lah

Die Langfristlösung solle die Fähigkeitsdefizite beheben, die durch die Präzisionseinschränkungen des Gewehrs G36 hervorgerufen wurden, hieß es dazu aus dem Ministerium.

Zur Auswahl stand eine Produktverbesserung des Gewehrs G36 oder die Beschaffung eines neuen Sturmgewehrs für die Bundeswehr. Die Option Neubeschaffung wurde demnach gewählt, weil das Gewehr G36 zum einen für eine Nutzungsdauer von 20 Jahren ausgelegt war – diese Frist wird bereits 2016 für die zuerst beschafften Waffen erreicht sein. Zum anderen gehen laut Ministerium die Forderungen an ein zukünftiges System Sturmgewehr, so wie sie als Forderungskatalog gebilligt wurden, weit über eine Produktverbesserung des bestehen G36 hinaus.

Nach Festlegung der Anforderungen für die neue Waffe – diese soll bis Mitte November abgeschlossen sein – und des Bedarfs, werde der Generalinspekteur eine Auswahlentscheidung treffen. Zur Vorbereitung der Ausschreibung sichte derzeit das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr den Markt, um ein möglichst breites Anbieterspektrum zu erreichen.

Nach erster Abschätzung könnte ab 2019 mit der Ablösung des G36 begonnen werden. Bis zu Einführung eines neuen Sturmgewehrs erfolgt laut Ministerium die notwendige Regeneration im bestehenden System G36, gegebenenfalls auch in einer angebotenen konstruktiven Verbesserung. Als Zwischenlösung sollen 600 Sturmgewehre vom Typ G27P sowie 600 leichte Maschinengewehre MG4 gekauft und bis Ende 2016 eingeführt werden.
lah/12/8.9.2015

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