Anzeige

Staatsanwaltschaft durchsucht Atlas Elektronik

Nach einem Bericht der Tageszeitung Weserkurier vom Mittwoch hat die Staatsanwaltschaft Bremen die Geschäftsräume des Rüstungsunternehmens Atlas Elektronik im Stadtteil Sebaldsbrück am Dienstag und Mittwoch durchsucht. Laut Zeitung sollen deren Mitarbeiter türkische Militärangehörige bestochen haben, um an Aufträge für Torpedos und Sonarsysteme zu kommen. Ein Sprecher von Atlas Elektronik bestätigte den Zeitungsbericht, wollte aber zu den Vorwürfen keine Stellung nehmen.

Atlas Elektronik ist ein Gemeinschaftsunternehmen von ThyssenKrupp und Airbus und gilt als ein Weltmarktführer im Bereich von Unterwasser-Rüstungstechnologie. Seit September 2014 will Airbus nach Angaben des Sprechers seinen Minderheitsanteil veräußern. „Der Verkaufsprozess ist bislang zu keinem Ergebnis gekommen“, sagte er.

Erst vor wenigen Tagen zum 1. Januar hat das Unternehmen nach eigenen Angaben den Posten des CEO mit Rolf Wirtz neu besetzt. Er folge auf Volker Paltzo, der Atlas Elektronik Ende Dezember verlassen habe, um als CEO der Eurofighter Jagdflugzeug GmbH im bayerischen Hallbergmoos zu arbeiten.

Medienberichten zufolge war Atlas Elektronik bereits 2013 ins Fadenkreuz der Staatsanwaltschaft geraten. Damals ging es um Korruptionsvorwürfe im Zusammenhang mit Griechenland-Geschäften. Die damals aufgenommenen Ermittlungen dauern offenbar weiter an. Laut Weserkurier gibt es im aktuellen Fall 14 Beschuldigte, darunter auch türkische Staatsbürger. Bei der Bremer Staatsanwaltschaft war am Donnerstagmorgen niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Atlas Elektronik hat nach Zeitungsangaben eine vollumfängliche Kooperation mit den Behörden angekündigt.
lah/12/14.1.2016

.i.td-icon-menu-up { display: none; }