Presseberichten zufolge hat die Staatsanwaltschaft Bremen ihre Ermittlungen im Zusammenhang mit angeblichen Schmiergeldgeschäften des Rüstungsunternehmens Atlas Elektronik auf die Konzerne ThyssenKrupp und Airbus ausgeweitet. ThyssenKrupp hält 51 Prozent der Anteile am Bremer Spezialisten für Marinetechnik, Airbus die übrigen 49 Prozent.
Wie es in einem Bericht der Rheinischen Post mit Bezug auf gut informierte Kreise heißt, werden drei Manager der beiden Mutterkonzerne von der Staatsanwaltschaft verdächtigt, im Jahr 2007 Schmiergeldzahlungen im Zusammenhang mit Geschäften von Atlas Elektronik nicht unterbunden zu haben – was angeblich ihre Aufgabe gewesen wäre. Bereits vor einigen Wochen hatten verschiedene Medien berichtet, dass gegen den früheren ThyssenKrupp-Mitarbeiter und jetzigen Telekom-Vorstand Thomas Kremer ermittelt wird. Airbus bestätigte die Ermittlungen, wollte sich aber nicht zu Details äußern.
Einem Bericht des Weser-Kuriers zufolge geht es für die Staatsanwaltschaft Bremen um den Zeitraum zwischen 1998 und 2014. Demzufolge sind Geschäfte mit der Türkei ins Visier der Justiz geraten, nachdem zunächst Korruptionsvorwürfen in Zusammenhang mit Exporten nach Griechenland nachgegangen wurde. Wegen des Verdachts der Bestechung von türkischen Militärangehörigen bei der Lieferung von Torpedos und Sonartechnik waren Anfang Januar bereits die Geschäftsräume von Atlas Elektronik von der Polizei durchsucht worden.
lah/12/3.5.2016