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Spezialkräfte der Bundeswehr beschaffen HK437 als Sonderwaffe schallgedämpft Spezialkräfte G39

Waldemar Geiger

Die Bundeswehr hat den Schwarzwälder Handwaffenspezialisten Heckler & Kock mit der Herstellung und Lieferung der sogenannten Sonderwaffe schallgedämpft Spezialkräfte beauftragt. Die auf der HK437 basierende Waffe im Kaliber .300 Blackout (7,62 x 35 mm) wird unter der Bezeichnung G39 in die Bundeswehr eingeführt. Gut informierten Kreisen zufolge wurde der Zuschlag Mitte Februar 2024 erteilt.

Das Teilnahmeverfahren für das Beschaffungsprojekt wurde im Herbst 2022 gestartet und hatte zum Ziel, die schallgedämpfte Variante des MP5 – welche neben den Spezialkräften unter anderem auch in der Fernspähtruppe zum Einsatz kommt – durch eine modernere und leistungsfähigere Waffe zu ersetzen. Ausgeschrieben war eine Waffe samt Zubehör und Munition (Weichkern, Über- und Unterschall) für die Bekämpfung von weichen und geschützten Zielen auf Entfernungen bis 200 m. Gefordert war ein Halbautomat, der „over the beach“-fähig und ohne Schall- bzw. Signaturdämpfer, mit Handschutz, mechanischem Visier, längenverstellbarer Schulterstütze und leerem, eingesetztem Magazin ein Gesamtgewicht von maximal 3.300 g nicht überschreiten sollte.

Als Erstbefähigung sollen die Spezialkräfte den öffentlich zugänglichen Informationen zufolge 176 Basissätze der Sonderwaffe schallgedämpft Spezialkräfte erhalten. Für eine Vollbefähigung sind nach Angaben des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr insgesamt 988 Sätze notwendig.

Das HK437 ist eine Variante des HK433, welche auf das Kaliber .300 Blackout ausgelegt ist. Die Waffe verfügt grundsätzlich über das gleiche Gehäuse wie das HK433, die Gasabnahme ist jedoch etwas weiter hinten angebracht. Weiterhin hat es einen modifizierten HK433-Verschluss und ein eigenes Magazin, welches auf .300 Blackout optimal ausgelegt ist. Die HK437 ist ein indirekter Gasdrucklader (Kurzhubkolben) und wiegt in der 9“-Variante 3.140 Gramm, ohne Munition. Die Waffe verfügt über eine einschiebbare Schulterstütze. Die Gesamtlänge ohne Schalldämpfer beträgt 537 mm (Schulterstütze eingeschoben) bis 795 mm (Schulterstütze ausgezogen).

In der Variante G39 verfügt die HK437 über ein 9“-Rohr (229 mm) und wird von Heckler & Koch im Rahmen der Enforce Tac mit einen A-TEC-Schalldämpfer abgebildet. Die Oberndorfer und der norwegische Spezialist für Signaturreduzierer A-TEC haben bereits 2022 eine Kooperation im Bereich der Entwicklung und des Vertriebs des jeweiligen Produktportfolios geschlossen. Signaturreduzierer – im Volksmund auch Schalldämpfer genannt – dienen dazu, sowohl den Schussknall als auch den Mündungsblitz beim Waffeneinsatz zu dämpfen. Dies soll sowohl Gehörschäden bei den Nutzern verringern, die Kommunikation im Feuergefecht erleichtern als auch die Detektierbarkeit des Schützen durch den Feind erschweren. Ein funktionssicherer Einsatz der Waffe erfordert eine genaue Abstimmung der einzelnen Komponenten aufeinander, damit Störungen vermieden und auch anspruchsvolle Präzisionsanforderungen erreicht werden können.

Waldemar Geiger

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