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Spähpanzer – U.S. Marine Corps bestellt Prototypen mit Kanonenbewaffnung

Kristóf Nagy

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Das U.S. Marine Corps hat General Dynamics Land Systems sowie Textron Systems Corporation ausgewählt, um je einen Spähpanzer-Prototypen für das Programm Advanced Reconnaissance Vehicle 30mm Autocannon (ARV-30) zu konstruieren und zu produzieren. Dies gab das verantwortlich zeichnende Program Executive Office-Land Systems am 6. März bekannt. Im Rahmen des zweijährigen Vorhabens soll ein Nachfolger für die aktuell verwendete Fahrzeugfamilie Light Armored Vehicle (LAV) gefunden werden.

Sollte die Entwicklung des Prototypen erfolgreich verlaufen, so könnten die Kosten laut eines vom wissenschaftlichen Dienst des US-Kongresses erstellten Dokumentes in dem weiten Kostenband zwischen 1,8 Milliarden und 6,8 Milliarden US-Dollar über fünf Jahre liegen. Der Auftrag an die Unternehmen erfolgt indes nicht im luftleeren Raum. Einerseits steht der unbemannte Turm und die integrierte identische Bewaffnung mit der vollstabilisierten 30-mm-Kanone von Kongsberg Defense and Aerospace, welche auch im Amphibious Combat Vehicle 30mm Cannon (ACV-30) verwendet wird, bereit. Auf der anderen Seite haben die beiden ausgewählten Unternehmen bereits im Januar angekündigt, dass sie je ein Fahrzeug für Führungs- und Aufklärungsaufgaben fertig entwickelt und die nötigen internen Tests abgeschlossen haben.

Laut dem Marine Corps soll das neue Spähpanzer leichter und agiler werden als das ACV-30, jedoch durch den gemeinsamen Turm eine ähnliche Durchsetzungsfähigkeit und verringerte Belastung der Logistik aufweisen. Zudem soll durch die bereits integrierte Sensorik eine deutliche Verbesserung der Aufklärungsfähigkeit in Relation zu dem abzulösenden LAV bestehen. Die Planer der Marineinfanterie legen zudem einen hohen Wert auf das Battlefield-Management-System, welches ebenfalls mindestens mit dem des ACV-30 identisch ist. Laut dem verantwortlichen Programmleiter ist der Beginn der Erprobung mir Auslieferung der Prototypen ab 2025 vorgesehen.

Auch die Bundeswehr beabsichtigt im Laufe des aktuell laufenden Bieterwettbewerbs, die Beschaffung eines Spähfahrzeug Next Generation (SpähFz NG). Das vermutlich als Korsak bezeichnete gepanzerte Radfahrzeug soll deutlich durchsetzungsfähiger als der derzeit verwendete Fennek werden. So gibt die Bundeswehr, wie hartpunkt bereits berichtete, den unbemannten Turm des slowenischen Herstellers Valhalla mit einer KBA-Maschinenkanone von Rheinmetall im Kaliber 25 x 137 mm vor. Diese Kombination soll auch beim Beschaffungsprojekt „Luftbeweglicher Waffenträger“ zum Tragen kommen.

Kristóf Nagy

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