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Drohnenabwehr – Marine Corps erprobt MADIS-System

Kristóf Nagy

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Das U.S. Marine Corps hat bereits im Dezember 2023 das kinetische Drohnenabwehrsystem Marine Air Defense Integrated System (MADIS) erprobt. Dies gab der für bodenbasierte Luftverteidigung verantwortliche Programm-Manager Oberst Andrew Konicki gestern in einer Mitteilung bekannt. Bei dem erprobten System handelt es sich um eine Vorserienproduktion.

Laut Mitteilung erfolgten die Versuche auf dem Schießplatz Yuma, im US-Bundesstaat Arizona. Dabei bewies das MADIS-System laut Konicki erfolgreich die Fähigkeit, unbemannten Luftfahrzeuge (UAS) aufzuklären, zu identifizieren, ihre Flugbahn zu verfolgen und sie zu bekämpfen. MADIS besteht aus zwei geschützten Radfahrzeugen, den Joint Light Tactical Vehicles,  und vereint in sich die benötigte Kombination aus Sensorik, Führungsmitteln und dem Effektor zur Abwehr von Drohnen. Das Flugabwehrsystem kurzer Reichweite (SHORAD) ist ausdrücklich auf die Bekämpfung von tieffliegenden UAS unterschiedlichster Kategorien ausgelegt, kann aber auch gegen tieffliegende bemannte Systeme eingesetzt werden. Das aus zwei Fahrzeugen bestehende Sensor-Effektor-Duo ist dabei eingebunden in das Führungssystem der Marines, das Common Aviation Command and Control, kann aber auch auf sich gestellt Ziele detektieren.

Als Radarsystem ist das RPS-42 von RADA Electronic Industries integriert worden, welches speziell auf die Aufklärung und Verfolgung von Zielen mit kleiner Rückstahlfläche ausgelegt ist. Zusätzlich stehen weitere elektrooptische Sensoren zur passiven Detektion zur Verfügung. Als Hardkill-Effektor dienen, in einem unbemannten Turm gebündelt, entweder vier Flugabwehrraketen FIM-92 Stinger oder wahlweise eine 30mm-Maschinenkanone beziehungsweise eine M134 Minigun im Kaliber 7,62 x 51 mm. Als Softkill-Effektor ist das Modi II Störsystem von Sierra Nevada Corporation integriert worden.

Laut Mitteilung werden die bereits jetzt sehr vielversprechenden Versuche mit dem MADIS-System über das Jahr verteilt weitergehen. Ein erster Verband für die Einführung ist jedoch bereits identifiziert: Das 3. Littoral Anti-Air Battalion der Marines soll als erste Einheit das neue Drohnenabwehrsystem in Dienst stellen.

Kristóf Nagy

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