Der schwedische Werftkonzern Saab Kockums sieht erhebliches Potenzial für seine U-Boote auf dem internationalen Markt. In den kommenden 15 Jahren werden nach Einschätzung von Saab-Kockums-CEO Gunnar Wieslander 100 bis 120 Unterseeboote in potenziellen Zielmärkten – etwas in Lateinamerika und Asien – benötigt. Davon wolle er ein Stück abhaben, sagte er am vergangenen Donnerstag vor Journalisten am Stammsitz seiner Werft in Karlskrona.
Als mögliche Interessenten für schwedische Boote des Typs A26 in Europa gelten die niederländische und polnische Marine. Er hoffe, dass die Niederlande und Polen bis Ende dieser Dekade eine Auswahlentscheidung treffen, sagte Wieslander. Um im harten Wettbewerb unter anderem mit dem deutschen U-Boot-Bau zu konkurrieren, setzt Saab Kockums neben niedrigen Kosten bei Beschaffung und Betrieb auf den Technologietransfer. Dieses Konzept verfolge Saab bereits bei der Einführung des Kampfflugzeuges Gripen in Brasilien, erläuterte Wieslander.
Neben dem Standard-Boot A26, wie es die schwedische Marine Anfang der kommenden Dekade erhalten soll, hat Saab Kockums auch eine verkürzte Variante mit dem Namen Pelagic sowie eine größere Variante mit der Bezeichung Oceanic extended im Angebot. Letztere Version mit einer Länge von etwa 82 Metern, vergrößertem Durchmesser und einer Verdrängung von 3.000 bis 3.500 Tonnen soll der niederländischen Marine als Ersatz für ihre Walrus-Boote angeboten werden.
Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen auch an Konzepten für zukünftige Korvetten für die schwedischen Streitkräfte, die laut Wieslander womöglich zwischen 2025 und 2030 zulaufen könnten. Der Vorschlag für ein Mutterschiff zur Minenabwehr sei bereits der belgischen Marine unterbreitet worden.
lah/26.11.2017