Der Düsseldorfer Rüstungs- und Automotive-Konzern Rheinmetall und der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin haben ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet, um gemeinsam Lösungen für ein deutsches Raketenartilleriesystem zu entwickeln. Wie Rheinmetall in einer Mitteilung schreibt, sollen laut Absichtserklärung die Fähigkeiten und das umfangreiche Know-how von Lockheed Martin mit der Fertigungs- und Produktionserfahrung von Rheinmetall kombiniert werden. „Für Deutschland und Rheinmetall bietet diese Vereinbarung die Chance, Schlüsseltechnologie und erhebliche Wertschöpfungsanteile für Deutschland zu sichern“, wird Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, in der Mitteilung zitiert.
Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wollen die beiden Unternehmen gemeinsame Möglichkeiten in Bereichen wie Forschung und Entwicklung, Produktion und anderen Aktivitäten prüfen. Offenbar geht es um die Zusammenarbeit beim Mittleren Artillerieraketensystem (MARS) der Bundeswehr, von dem mehrere Exemplare an die Ukraine abgegeben worden sind. Die dem MARS zugrunde liegende US-Version, das Multiple Launch Rocket System (MLRS) M270, ist genauso wie das High Mobility Artillery Rocket System (HIMARS) auf Radfahrgestell von Lockheed Martin entwickelt worden.
Darüber hinaus hat Rheinmetall nach eigenen Angaben einen bedeutenden Auftrag im Bereich der Schützenpanzermunition erhalten. So liefere das Unternehmen Mittelkalibermunition im Wert von mehr als 200 Millionen Euro an ein europäisches Kundenland.
Die Munition soll laut Mitteilung in den Jahren 2023 bis 2025 ausgeliefert werden.
lah/12/25.4.2023