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Mk 25 – Bundeswehr schreibt neue 25mm-Maschinenkanone aus

Mit der Mk 25 will die Bundeswehr eine neue Maschinenkanone im Kaliber 25 x 137 mm beschaffen und hat dazu ein Ausschreibungsverfahren gestartet. Wie aus einer Ankündigung vom 26. März 2024 auf der europäischen Vergabeplattform TED hervorgeht, soll für den Zeitraum Oktober 2024 bis Dezember 2029 ein Rahmenvertrag mit Festbeauftragungsanteil und Optionen über die Herstellung und Lieferung von Maschinenkanonen im Kaliber 25 × 137 mm (Maschinenkanone Mk25) nebst Zubehör – darunter fallen auch Sonderwerkzeugsätze – sowie Ausbildungsleistungen abgeschlossen werden.

Die Maschinenkanonen Mk 25 sollen als Waffe in den Waffenanlagen der sogenannten mittleren Landplattformen der Bundeswehr eingesetzt werden. Derzeit ist geplant, die Waffen für die Landplattformen Korsak und den Luftbeweglichen Waffenträger (LuWa) zu nutzen. Beim Korsak handelt es sich um das zukünftige Spähfahrzeug, das den Fennek ersetzen soll.

Die Entwicklung und Beschaffung des Korsak sowie des LuWa werden derzeit in separaten Vergabeverfahren beauftragt, wie aus der TED-Mitteilung hervorgeht. „Die erforderlichen Waffenlagen, in die die Waffen später durch den jeweiligen Auftragnehmer der Verfahren Korsak und LuWa zu integrieren sind, werden im Verfahren LuWa für beide Fahrzeuge mit entwickelt und beschafft“, heißt es weiter.  

Laut TED-Mitteilung ist folgende Festbeauftragung geplant:

  • 153 Waffen Mk25
  • 148 Sätze Sonderwerkzeug „Bordwerkzeug“
  • 7 Sätze Sonderwerkzeug „Schießbahn 7“
  • 15 Sätze Sonderwerkzeug „Werkstatt“
  • 150 Fristenpakete 1  
  • 150 Fristenpakete 2
  • 2000 Schuss Munition Ausbildung 1 Durchgang

Optional können abgerufen werden:

  • 162 Waffen Mk25
  • 162 Sätze Sonderwerkzeug „Bordwerkzeug“
  • 162 Fristenpakete 1
  • 162 Fristenpakete 2

Neben den üblichen Leistungsfähigkeitskriterien müssen die Interessenten an der Ausschreibung weitere Anforderungen erfüllen. So wird gefordert, dass sie Lieferungen von Maschinenkanonen in den letzten 7 Jahren auflisten, wobei mindestens 250 Stück in diesem Zeitraum ausgeliefert worden sein sollen.

Dabei sind die folgenden Bedingungen zu erfüllen:

  • Kaliber 25 x 137 mm – frei von ITAR- und EAR-Regularien.
  • Maschinenkanonen sind in einer NATO-Nation eingeführt.
  • Die Maschinenkanonen haben eine maximale Höhe von 36 cm.
  • Eigenerklärung über die Befähigung, 61 Maschinenkanonen pro Jahr für die Dauer der Rahmenvereinbarung liefern zu können, welche den geforderten Bedingungen entsprechen.
  • Mindestens eine Referenz darüber, dass die Maschinenkanone, die angeboten werden soll, bereits in eine luftverladefähige Landplattform integriert wurde. Die Integration muss allerdings nicht durch das teilnehmende Unternehmen selbst erfolgt sein.
  • Eigenerklärung über die Bereitschaft zur Herausgabe aller zur Integration der Maschinenkanone in die Landplattform erforderlichen Schnittstellendokumentationen an den Integrationsauftragnehmer.

Der Zuschlagskriterium ist laut TED-Mitteilung der Preis. Als Frist für den Eingang der Teilnahmeanträge ist der 22. April vorgegeben.

Potenzielle Kandidaten

Diese Forderungen dürften den Kreis der Bieter deutlich einschränken. Theoretisch kommen in dem geforderten Kaliber drei Maschinenkanonen in Frage, die innerhalb der NATO eingeführt sind. Zum einen wäre da die M242 Bushmaster des US-Herstellers Northrop Grumman (früher Orbital ATK). Diese Kanone bildet das Hauptwaffensystem des US-Schützenpanzers Bradley. Zum anderen wäre da noch die KBA von Rheinmetall unter anderem als Waffenanlage für den Dardo-Schützenpanzer sowie Freccia-Radschützenpanzer der italienischen Streitkräfte genutzt wird. Als Dritten im Bunde gibt es da noch die M811 von KNDS France, ehemals Nexter, die im VBCI-Radschützenpanzer der französischen Streitkräfte verbaut ist. Alle drei Systeme sind rund 50 Jahre alt und gelten als kampferprobt. Zudem verfügen alle drei Waffen über die Option der Doppelgurtzuführung, welche notwendig ist, um im Falle eines Feuerkampfes schnell zwei unterschiedliche Munitionssorten, beispielsweise panzerbrechend und spreng-brand, zur Auswahl zu haben. Unterschiede gibt es hingen im Antrieb, die KBA ist ein Gasdrucklader, während die M811 und M242 beide fremdangetrieben sind.

Praktisch dürfte nur einer der Anbieter die gestellten Anforderungen erfüllen. Die M242 fällt aus der Betrachtung heraus, weil das US-Produkt den ITAR-Regeln unterliegt. Die M811 hingegen dürfte aufgrund der Bauhöhe der Waffe, welche öffentlich zugänglichen Informationen zufolge 37 cm beträgt, aus dem Wettbewerb ausscheiden. Träfe dies zu, würde nur noch die KBA von Rheinmetall als einzige Option im Rennen bleiben. Die Bauhöhe der Waffe ist bedingt durch die geforderten Einsatzprofile des Korsaks und LuWas von hoher Bedeutung. Da der LuWa als Innenlast im Chinook-Transporthubschrauber transportiert werden muss, ist die Gesamtbauhöhe für das Fahrzeug samt Turm nach oben beschränkt. Jeder Zentimeter Waffenhöhe resultiert somit in höherer Bauhöhe des Turmes sowie einer geringeren Bauhöhe der Fahrzeugwanne – mit allen daraus hervorgehenden Einschränkungen.

Die KBA ist nach Angaben von Rheinmetall für den Verschuss der gesamten Munitionsbandbreite im Kaliber 25 x 137 mm geeignet. Öffentlich zugänglichen Informationen zufolge wiegt die Kanone 112 kg und hat eine Bauhöhe von lediglich 28,3 cm. Die Kadenz der Waffe beträgt im Feuerstoßmodus bis zu 600 Schuss pro Minute. Die KBA kann jedoch auch in den Modi Einzelschuss und schneller Einzelschuss betrieben werden, dann beträgt die Kadenz 100 bzw. 200 Schuss pro Minute.
lah/wg

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