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Deutsche Marine erhält neues Waffensystem

Lars Hoffmann

Die Deutsche Marine soll in Zukunft ein neues Rohrwaffensystem nutzen, um besser auf die veränderte Bedrohungslage reagieren zu können. Gut informierten Kreisen zufolge wird beabsichtigt, das Kanonensystem Seahawk von MSI – Defence Systems Ltd. im Kaliber 30mm zu beschaffen. Die Waffe soll in der Lage sein, auch Air-Burst-Munition zu verschießen, was die Trefferwahrscheinlichkeit bei der Bekämpfung kleiner Ziele in der Luft erhöht. Offenbar wird diese Fähigkeit benötigt, um die von potenziellen Gegnern in immer größerer Stückzahl genutzten Drohnen unterschiedlicher Größen erfolgreich abwehren zu können. So greifen die Huthi-Rebellen die Schifffahrt im Roten Meer und die zum Schutz ausgesandten Kriegsschiffe verstärkt mit solchen Drohnen an.

Erstmals eingerüstet werden die neuen Geschütze den augenblicklichen Planungen zufolge auf den Fregatten der Brandenburg-Klasse. Die Schiffe werden gegenwärtig einer Modernisierung unterzogen, um sie für den Einsatz in den kommenden fit zu halten. Hauptauftragnehmer ist dabei der schwedische Rüstungskonzern Saab. Wie es heißt, werden mit den neuen Waffensystemen die Marineleichtgeschütze im Kaliber 27mm auf den Fregatten der Klasse F-123 ersetzt.

Die Waffen von MSI gelten als marktverfügbar und gut zu integrieren. So werden Systeme von MSI offenbar auch auf den Multipurpose Modular Patrol Vessels (MMPV) der bulgarische Marine eingesetzt, die von einer NVL-Tochter gebaut werden. Für diese Schiffe liefert Saab das Führungs- und Waffeneinsatzsystem (FüWes) und dürfte deshalb offenbar auch die Waffen integrieren.  

Hergestellt werden die Kanonensysteme von der in Großbritannien ansässigen Firma MSI-Defence Systems Ltd, die zu ihren Kunden unter anderem die Royal Navy und mehr als weitere 40 Marinen weltweit zählt. In die auf den maritimen Einsatz zugeschnittenen Lafetten des Unternehmens können Maschinenkanonen und -gewehre unterschiedlicher Hersteller integriert werden. Beobachter gehen davon aus, dass die Seahawk-Waffenstation in Zukunft auch auf Schiffsneubauten der Deutschen Marine zum Einsatz kommen könnte.

Lars Hoffmann

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