Ein Anfang Dezember veröffentlichter Beitrag der Bundeswehr, indem beschrieben wird, wie deutsche Kommandosoldaten ukrainische Spezialkräfte ausbilden, hat es bereits angedeutet, nun ist es offiziell: Im Rahmen der militärischen Unterstützungsleistungen wird Deutschland insgesamt 5.000 Sturmgewehre des Typs MK 556 der thüringischen Waffenschmiede C.G. Haenel an die Ukraine liefern.
Aus der am 4. Januar 2023 erfolgten Aktualisierung der Übersicht über militärische Unterstützungsleistungen der Bundesrepublik Deutschland für die Ukraine geht hervor, dass 305 Sturmgewehre bereits ausgeliefert wurden und weitere 4.695 Waffen folgen sollen.
Das MK 556 (MK steht für Maschinenkarabiner) ist ein Vollautomat im Kaliber 5,56 x 45 mm. Die Waffe wurde 2017 von C.G. Haenel erstmals vorgestellt und folgt der AR15-Architektur, arbeitet mit einem Kurzhub-Gaskolbensystem und verfügt über eine verstellbare Gasabnahme. Serienmäßig stehen dem Hersteller zufolge Rohre mit 10,5″, 12,5″, 14,5″ und 16″ zur Verfügung. Mediale Bekanntheit erlangte das in Thüringen gefertigte Sturmgewehr im Zuge der G36-Nachfolge der Bundeswehr, wo es zuerst als Sieger aus dem Wettbewerb hervorging, im späteren Verlauf aber schlussendlich aufgrund von Patentrechtverletzungen aus dem Wettbewerb ausgeschlossen wurde.
Aus dem oben angesprochenen Bundeswehrbeitrag geht aufgrund der veröffentlichten Bilder zudem hervor, dass die MK-556-Sturmgewehre mit einem Rotpunktvisier des Typs MPS der Steiner Optik GmbH versehen sind, welche auf einer USL (Ultra Slim Line)-Montage von ERATAC montiert sind. Zum Ausrüstungssatz der Sturmgewehre gehören den Bildern zufolge auch OA Duty Mags von Oberland Arms.
Außer den Sturmgewehren soll C.G. Haenel der Liste der Bundesregierung zufolge auch Scharfschützengewehre des Typs HLR 338 liefern, dies ist jedoch seit Anfang Dezember 2023 öffentlich. Bei den HLR 338 handelt es sich um die Nachfolgegeneration der RS8/RS9-Waffenfamilie im Kaliber 8,6 x 70 mm alias .338 LapuaMagnum.
Waldemar Geiger