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Hensoldt und Leonardo kooperieren bei IFF-Technologie

Der kürzlich aus dem Airbus-Konzern ausgegliederte Sensorspezialist Hensoldt will mit dem italienischen Rüstungsunternehmen Leonardo bei der so genannten Freund-Feind-Erkennung (IFF) zusammenarbeiten. Wie Hensoldt in einer Mitteilung vom heutigen Dienstag schreibt, sei dazu ein  Vertrag unterzeichnet worden, in dessen Rahmen beide Unternehmen als „Team Skytale“ individuelle Mode-5-Lösungen für die Freund-Feind-Erkennung auf dem Weltmarkt anbieten.

Nach Aussage eines Hensoldt-Sprechers, soll die Zusammenarbeit flexibel nach den Bedürfnissen des Auftraggebers gestaltet werden. Hensoldt sieht eine seiner Stärken bei der Technologieintegration in größere Plattformen.

Den Angaben zufolge wurde das Gemeinschaftsangebot beider Firmen bereits vom britischen Verteidigungsministerium für die Modernisierung von IFF-Systemen bei mehr als 450 Luft-, Boden- und Seeplattformen ausgewählt. Die Lieferung der ersten einsatzfähigen Systeme sei für Juni 2019 vorgesehen.

IFF-Systeme, auch Sekundärüberwachungsradare genannt, ermöglichen nach Angaben von Hensoldt die präzise Identifizierung von Schiffen und Flugzeugen durch das automatische Aussenden von Abfragesignalen, die von Transpondern an Bord von Flugzeugen oder Schiffen beantwortet werden. So können rasch verbündete von gegnerischen Truppen unterschieden werden.

Laut Mitteilung kommen zur Vermeidung einer Signalmanipulation durch den Gegner beim Mode 5 im Gegensatz zum bisherigen Mode 4 modernste Verschlüsselungstechniken zum Einsatz. Bis 2020 müssen demzufolge alle NATO-Staaten und ihre Partnernationen auf die Mode-5-Technologieversion umstellen.

Wie es weiter heißt, sind Leonardo und Hensoldt außerhalb der USA die beiden einzigen Unternehmen, die einen Kryptocomputer nach bestimmten Anforderungen des US-Verteidigungsministeriums anbieten können.

Neuorganisation als Holding

Bereits in der vergangenen Woche hatte Hensoldt angekündigt, eine neue Struktur zu schaffen. Das aus dem Verteidigungselektronik-Bereich von Airbus hervorgegangene Unternehmen, das zum 1. März 2017 mehrheitlich an den US-Finanzinvestor KKR verkauft wurde, organisiert sein operatives Geschäft demnach in zwei GmbHs, die von einer Holding geführt werden.

Als Geschäftsführer der Holding fungieren Thomas Müller, bisher Geschäftsführer der Airbus DS Electronics and Border Security GmbH (EBS), CFO Axel Salzmann, zuletzt CFO der Bilfinger SE,  und Chief Human Resources Officer (CHRO) Peter Fieser, zuvor HR-Direktor der Airbus DS EBS GmbH.

Die Holding ruht auf zwei Säulen: Auf der Hensoldt Sensors GmbH  – derzeit noch Airbus DS Electronics and Border Security GmbH – unter Führung von  Peter Schlote, sowie auf der Hensoldt Optronics GmbH als zweiter Säule – derzeit noch Airbus DS Optronics GmbH – unter Führung von Andreas Hülle. Die juristische Umfirmierung der derzeitigen Gesellschaften soll den Angaben zufolge im zweiten Quartal 2017 erfolgen, sobald die neuen Firmennamen im Handelsregister eingetragen sind.
lah/12/21.3.2017

 

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