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GNYK begrüßt Unterstützung der Regierung

Der Schiffbauer German Naval Yards Kiel (GNYK)  begrüßt die Entscheidung der Bundesregierung, das Unternehmen mit Finanzmitteln aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) zu unterstützen. Die Corona-Krise habe auch die deutschen Werften mit voller Wucht getroffen, schreibt GNYK in einer Mitteilung.

Aufträge seien storniert oder auf unbestimmte Zeit verschoben worden, was den wirtschaftlichen Druck auf die Unternehmen und ihre Mitarbeiter branchenweit beträchtlich erhöht haben. „Vor diesem Hintergrund begrüßen wir die Entscheidung der Bundesregierung, GNYK mit finanziellen Mitteln aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds zu unterstützen.“ Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz hatte gestern während einer Rede angekündigt, dass GNYK einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag aus dem Fonds erhalten werde.

Auch Privinvest stockt Mittel auf

„Mit dem Engagement des WSF geht die Entscheidung unserer Muttergesellschaft, Privinvest Holding, einher, GNYK in gleicher Weise mit zusätzlichen finanziellen Mitteln auszustatten, um dem Unternehmen in dieser schwierigen Situation zu helfen“, schreibt GNYK in der Mitteilung. Details etwa zur genauen Höhe der WSF-Mittel machte das Unternehmen jedoch nicht.

Der WSF sieht zwei Stabilisierungsinstrumente vor, die auch kombiniert werden können. Zum einen sind dies Garantien des Bundes zur Absicherung von Krediten einschließlich Kreditlinien, und Kapitalmarktprodukten im Fremdkapitalbereich. Als zweite Möglichkeit können Rekapitalisierungen – also direkte Staatsbeteiligungen –  zur direkten Stärkung des Eigenkapitals beantragt werden. Die Laufzeit der Garantien und der abzusichernden Verbindlichkeiten darf den Regularien zufolge 60 Monate nicht übersteigen. Die Rekapitalisierungen sollen grundsätzlich nach sechs Jahren, spätestens nach zehn Jahren beendet werden.

GNYK-Geschäftsführer Jörg Herwig wird in der Mitteilung seines Hauses mit den Worten zitiert: „Das ist ein guter Tag für GNYK und die gesamte Werftindustrie in Deutschland. Ich danke allen Verantwortlichen in Bund, Ländern und Kommunen, Mitarbeitern, Betriebsrat und Gewerkschaft, die uns in unserem Bemühen um die Sicherung des Standortes Kiel unterstützt haben und weiter unterstützen.“  Insbesondere der Maritime Koordinator der Bundesregierung, Norbert Brackmann, und Ministerpräsident Daniel Günther seien wichtige Unterstützer, gewesen so Herwig weiter. „Mein Dank gilt auch unserer Muttergesellschaft, die uns in diesen schwierigen Zeiten zuverlässig zur Seite gestanden hat und uns weiterhin unterstützt.“ Die jetzt beschlossene finanzielle Unterstützung aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds werde dem Unternehmen helfen, auch in Zukunft am Standort Kiel maritimen Schiffbau auf höchstem Qualitätsniveau zu betreiben“.

Laut GNYK  wird die schwierige wirtschaftliche Lage trotz der gewährten Unterstützung nicht spurlos am Unternehmen vorbeigehen. Es werde daher den konstruktiven Dialog mit Arbeitnehmervertretern zur zukunftssicheren Neuaufstellung und deren sozialverträglichen Umsetzung fortführen.

Keine Aussage macht das Unternehmen zum Stand der Fusionsverhandlungen mit dem Lürssen-Werftkonzern. Beide Unternehmen hatte zu Jahresbeginn die Zusammenlegung des Marinegeschäfts angekündigt. Durch die Einbindung des WSF in die Finanzierung von GNYK dürfte nun auch der Bund ein unmittelbares Interesse an einer erfolgreichen Fusion haben, vermuten Beobachter.
lah/12/29.10.2020

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