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GNYK schließt Vereinbarung zur Standortsicherung

Die Geschäftsführung der German Naval Yards Kiel (GNYK) hat sich nach eigenen Angaben am heutigen Montag mit dem Betriebsrat und der IG-Metall auf ein umfassendes Standortkonzept für den angeschlagenen Schiffbauer geeinigt. Es sei Einvernehmen über die Restrukturierung des Unternehmens im Rahmen eines Zukunfts-Sozialtarifvertrags und den notwendigen Maßnahmen zum Erhalt der Kieler Werft erzielt worden, schreibt GNYK in einer Mitteilung. „Das Fundament für die Sicherung des Standortes ist geschaffen“, wird Jörg Herwig, Geschäftsführer und CEO von GNYK, zitiert.

Im Kern sieht die Vereinbarung vor, dass von den derzeit rund 500 Mitarbeitern insgesamt 134 ein Angebot zu einem acht- bis zwölfmonatigen Wechsel in eine Transfergesellschaft erhalten sollen, um sich weiter zu qualifizieren und bei Bedarf umzuschulen. Über 40 von ihnen bekommen darüber hinaus ein Angebot, mit Hilfe eines Brückenmodells den Übergang zum Renteneintritt sozialverträglich zu gestalten, wie aus der Mitteilung hervorgeht.  Vor Beginn der Verhandlungen war zunächst in der Presse gemutmaßt worden, dass rund 200 Stellen zur Disposition stehen könnten.

Alle betroffenen Mitarbeiter werden laut Mitteilung eine Abfindung in Abhängigkeit ihrer Betriebszugehörigkeit erhalten. „Zudem haben die Mitarbeiter in der Transfergesellschaft ein Rückkehrrecht, sollte GNYK in diesem Zeitraum den Zuschlag für einen weiteren Großauftrag erhalte“, schreibt GNYK. Mit Umsetzung des Zukunftskonzeptes sei aber auch ein klares Bekenntnis zur Sicherung des Standortes verbunden. Ein verbindlicher dreijähriger Investitionsplan für die Infrastruktur und ein Weiterbildungspaket für die verbliebenen Arbeitnehmer sei ebenfalls Teil der Vereinbarung. Darüber hinaus will die Werft weiter Ausbildung betreiben.

Der Vorsitzende des Betriebsrates, Ramon Santorum, wird mit den Worten zitiert: „Die Zustimmung ist uns nicht leichtgefallen. Es ist uns in den Gesprächen gelungen, echte Verbesserungen gegenüber den ursprünglichen Plänen zu erreichen. Am Ende geht es beiden Seiten um die Zukunft der Werft.“

Hintergrund der Maßnahmen sei die wirtschaftliche Situation der deutschen Werften insgesamt, die sich seit 2020 infolge der Corona-Pandemie deutlich verschlechtert habe, schreibt das Unternehmen in der Mitteilung. Diese Entwicklung sei auch an GNYK nicht spurlos vorübergegangen.

Um aus der Krise zu kommen, müsse sich das Unternehmen grundlegend neu aufstellen. „Diese Pandemie hat uns aufgezeigt, wo wir Schwächen haben – aber auch, wo unsere Chancen für einen erfolgreichen Weg nach dem Ende dieser schwierigen Zeit liegen“, so Herwig.  Er kündigte an, sich auf  Schlüsselfähigkeiten zu  konzentrieren, Partnerschaften einzugehen, Kompetenzen zu bündeln und bestimmte Aufgaben auf externe Anbieter auslagern zu wollen.
lah/12/15.2.2021

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