Die beiden Werften German Naval Yards Kiel und Thyssen Krupp Marine Systems (tkMS) wollen beim Angebot für die vier zukünftigen Mehrzweckkampfschiffe 180 der Marine zusammenarbeiten. Ein Sprecher von GNYK bestätigte heute entsprechende Medienberichte. Die Kooperationsvereinbarung sei am vergangenen Freitag unterzeichnet worden. Nach dem Zugang von tkMS bleibe der US-Partner von GNYK, Alion, weiter in der Bietergemeinschaft, betonte der Sprecher. Damit verfügt das Konsortium seinen Worten zufolge über eine sehr breit gefächerte Ingenieursexpertise. Laut GNYK wird tkMS als Unterauftragnehmer für Entwicklung und Konstruktion der MKS 180 fungieren. tkMS soll sein Wissen insbesondere bei der Integration des Waffeneinsatzsystems sowie bei der Intensivnutzbarkeit der Schiffe einbringen.
Neben der jetzt gebildeten Bietergemeinschaft befindet sich noch ein Konsortium bestehend aus der niederländischen Werft Damen sowie Blohm + Voss – die Werft gehört mittlerweile zu Lürssen – im Wettbewerb um die Schiffe der Klasse MKS 180. TKMS hatte ursprünglich auch am Verfahren teilgenommen, war allerdings vor einige Monaten vom Verteidigungsministerium ausgeschlossen worden.
Die jetzt geschmiedete Allianz erhöhe die Chance, dass der Auftrag nach Kiel komme, wird Jörg Herwig, Geschäftsführer von German Naval Yards, vom NDR zitiert. Beobachter erwarten, dass die beiden Wettbewerber noch in diesem Jahr ihr finales Angebot abgeben müssen und die Auswahlentscheidung dann im ersten Quartal 2019 fällt.
GNYK und tkMS teilen sich in Kiel das gleiche Werftgelände. Während GNKY in der schleswig-holsteinischen Hauptstadt über Kapazitäten zum Überwasserschiffbau verfügt, fertigt tkMS dort ausschließlich U-Boote. Die räumliche Nähe beider Werften resultiert aus ihrer historischen Verbindung: GNYK gehörte ursprünglich zu tkMS, wurde allerdings vor einigen Jahren aus dem Konzern ausgegliedert. Beide Werften haben jedoch nach der Trennung immer wieder eng kooperiert, etwa beim Bau von Fregatten für Algerien.
lah/12/7.8.2018
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