In der kürzlich eröffneten Fertigungs-, Entwicklungs- und Testanlage für gepanzerte Fahrzeuge von Rheinmetall Ungarn in Zalaegerszeg hat das Unternehmen nach eigenen Angaben nun den ersten Lynx-Schützenpanzer produziert. Wie es in einer Mitteilung weiter heißt, soll dieser nach umfangreichen Funktions-, Leistungs- und Qualitätsabnahmen Mitte 2024 an die ungarischen Streitkräfte übergeben werden.
„Rheinmetall baut seine europäischen Produktionskapazitäten weiter aus, um der wachsenden Kundennachfrage gerecht zu werden und die europäische Sicherheit zu unterstützen“, wird Rheinmetall-CEO Armin Papperger in der Mitteilung zitiert. Das im August dieses Jahres eröffnete Werk in Ungarn sei der modernste Produktions- und Erprobungsstandort für gepanzerte Fahrzeuge weltweit, so Papperger.
Das ungarische Verteidigungsministerium hatte Rheinmetall im September 2020 mit der Lieferung von Lynx-Gefechtsfahrzeugen und dazugehörigen Leistungen im Wert von über zwei Milliarden Euro beauftragt. In einer ersten Produktionsphase soll Ungarn 46 Lynx-Schützenpanzer aus deutscher Fertigung erhalten, wie Rheinmetall schreibt. Das erste Exemplar wurde demnach bereits im Oktober 2022 übergeben.
Ab Ende 2023 werden die übrigen Fahrzeuge dem Düsseldorfer Rüstungskonzern zufolge durch das Joint Venture Rheinmetall Hungary Zrt. im Kundenland produziert. Rheinmetall Hungary Zrt. ist ein Joint Venture zwischen Rheinmetall (51 Prozent) und der ungarischen Regierung (49 Prozent).
Der Lynx KF41 für die ungarischen Streitkräfte war laut Hersteller ursprünglich in sieben Varianten vorgesehen: Standard-Schützenpanzer, Gefechtsstandfahrzeug, Spähpanzer, Feuerleitpanzer, Mörserträger, Sanitätsfahrzeug und Fahrschulfahrzeug. Als weitere Variante wird Rheinmetall einen Flugabwehrpanzer Lynx mit Skyranger-30-Turm entwickeln. Der Entwicklungsauftrag hierfür wurde im Dezember 2023 unterzeichnet.
lah/12/21.12.2023