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Joint Venture mit Rheinmetall geplant

Die ungarischen Streitkräfte beschaffen nach Kampfpanzern und Panzerhaubitzen nun auch ihre neuen Schützenpanzer bei einem deutschen Hersteller. Die Wahl fiel dabei auf den Lynx von Rheinmetall. Im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen dem deutschen Rüstungsunternehmen und Ungarn werden die Partner ein Joint Venture und eine Produktionsstätte in Ungarn zur Herstellung des Lynx gründen, wie aus einer Mitteilung von Rheinmetall weiter hervorgeht.

Die ungarische Regierung habe am 17. August mit der in Unterlüss unterzeichneten Vereinbarung das bedeutendste Modernisierungs- und rüstungsindustrielle Programm im Wert von mehr als zwei Mrd EUR  zur Modernisierung der militärischen Industrie gestartet, werden das Sekretariat des ungarischen Ministeriums für Innovation und Technologie und der ungarische Kommissar für Verteidigungsentwicklung in der Mitteilung zitiert.

Ungarn ist der erste NATO- und EU-Mitgliedstaat, der sich für den neu entwickelten Schützenpanzer Lynx des Düsseldorfer Unternehmens entscheidet. Der Schritt sei von zentraler Bedeutung für das laufende Verteidigungs- und Streitkräfteentwicklungs-programm, das darauf abzielt, die ungarische Armee schnellstmöglich zu einer Streitkraft auf weltweit hohem Niveau zu machen und damit zur Bewältigung der Sicherheitsherausforderungen im euro-atlantischen Raum beizutragen, heißt es weiter.

„Im Rahmen seiner Verpflichtungen gegenüber der NATO stellt Ungarn die schwere Bewaffnung seines Heeres wieder her. Nach den Kampfpanzern und der Artillerie sind nun die Schützenpanzer an der Reihe, die das Rückgrat des Fähigkeitsspektrums bilden. Als fortschrittlichstes Modell seiner Kategorie hat sich der Lynx als geeignet erwiesen, diese zentrale Rolle im Ausrüstungsspektrum des Heeres für die kommenden Jahrzehnte einzunehmen. Im Einklang mit dem Versprechen der ungarischen Regierung zur Entwicklung der Streitkräfte bedeutet diese Zusammenarbeit aber auch weit mehr als die militärtechnische Modernisierung. Die Partnerschaft mit einem führenden europäischen Großunternehmen dient der Modernisierung der Militärindustrie und damit der Erweiterung unseres Industrieportfolios“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung des Ministers für Innovation und Technologie, László Palkovics, und Gáspár Maróth, des Regierungskommissars für Verteidigungsentwicklung, die das Abkommen unterzeichnet haben.

Ungarn hatte bereits vor geraumer Zeit die Lieferung von Kampfpanzern des Typs Leopard 2 und Panzerhaubitzen 2000 mit dem deutschen Hersteller KMW vereinbart. Die damalige Entscheidung kam ebenso überraschend für viele Beobachter wie die jetzt bekannt gewordene  Einführung des Lynx in die ungarischen Streitkräfte.

Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, sagte laute Meldung: „Es ist für uns ein bedeutender Erfolg, mit dem Lynx nun den Marktdurchbruch erzielt zu haben. Der Erfolg ist umso wertvoller, da wir mit Ungarn einen wichtigen EU- und NATO-Partner als Kunden für dieses innovative Fahrzeug gewinnen konnten. Mit dieser wegweisenden Beschaffungsentscheidung zeigen Ungarn und seine militärischen und politischen Entscheider Leadership.“

Das Land setze sich nicht nur technologisch mit an die Spitze der europäischen Heerestechnik. Die ungarische Regierung folge auch konsequent und mit großem Aufwand ihrem Kurs, den NATO-Streitkräften ein verlässlicher und militärisch leistungsfähiger Partner zu sein.
lah/12/18.8.2020

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