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Raytheon und Rheinmetall wollen Schützenpanzer Lynx anbieten

Der Düsseldorfer Rüstungs- und Automotive-Konzern Rheinmetall will in Partnerschaft mit dem US-Konzern Raytheon seinen selbst entwickelten Schützenpanzer Lynx bei der US Army platzieren. Auf der Fachmesse AUSA 2018 in Washington hätten Raytheon und Rheinmetall ihre Bereitschaft unterstrichen, gemeinsam das Rüstungsvorhaben „Next-Generation Combat Vehicle-Optionally Manned Fighting Vehicle (NGCV-OMFV) der US-Streitkräfte anzugehen, schreibt Rheinmetall in einer Mitteilung. Das internationale Team wolle eine Variante des Lynx mit Lenkflugkörpern, Sensoren und Systemintegrations-Expertise von  Raytheon anbieten.

Das NGCV soll den Angaben zufolge ab 2026 eingeführt werden und den Schützenpanzer Bradley ablösen. Es soll für Kampfeinsätze im urbanen Umfeld ebenso gut geeignet sein wie für solche in schwerem Gelände. Die US Army habe das NGCV im Zusammenhang mit der neuen künftigen Führungsstruktur der Teilstreitkraft als Rüstungsvorhaben der höchsten Priorität benannt.

Die Hauptbewaffnung des Lynx besteht aus dem Lance-Turm von Rheinmetall mit der MK30-2 ABM Maschinenkanone. Für die Lance-Turmlösung haben sich bereits die australischen Streitkräfte bei der Beschaffung des Boxer-Radspähpanzers in verschiedenen Konfigurationen entschieden.

Die für den Lynx vorgesehenen Raytheon-Technologien könnten Lenkflugkörper, Wärmebildgeräte der nächsten Generation, das Drohnensystem Coyote und das Aktive Schutzsystem (APS) des Unternehmens umfassen. Ebenso wie diese Systeme soll das Gefechtsfahrzeug nach Angaben von Rheinmetall in den USA gebaut werden. Rheinmetall hatte die neueste Version des Schützenpanzers Lynx erstmals anlässlich der Fachmesse Eurosatory in Paris im Juni dieses Jahres vorgestellt.

Rheinmetall arbeitet mit Raytheon auch im Bereich der Luftverteidigung zusammen, etwa wenn es in Deutschland um die Vermarktung des Patriot-Systems als zukünftiges Taktisches Luftverteidigungssystem geht. Mit dem US-Rüstungskonzern Lockheed Martin kooperiert Rheinmetall beim Wettbewerb um den schweren Transporthubschrauber der Bundeswehr. Die Lockheed-Martin-Tochter Sikorsky setzt hier auf den Düsseldorfer Konzern als zentralen Partner für sein Angebot der CH-53K. Überdies werden Sikorsky  und Rheinmetall dem Vernehmen nach in Zukunft auch beim Angebot der MH-60R Seahawk als Nachfolger für die Lynx-Helikopter der deutschen Marine gemeinsam auftreten.
lah/12/11.10.2018

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