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Drohnenabwehr aller Truppen: Zeromark zeigt Feuerleitsystem für Handwaffen

Kristóf Nagy

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Das im US-Bundesstaat New York ansässige Start-up-Unternehmen Zeromark zeigt auf der in Tampa, USA, stattfindenden Spezialkräftemesse SOF Week 2024 sein auf die Drohnenabwehr optimierte Feuerleitlösung für Handwaffen. Die 2022 gegründete Firma hat sich eigenen Aussagen zufolge der kosteneffizienten Abwehr insbesondere von Kleinstdrohnen (C-sUAS) verschrieben. Zudem ist das Feuerleitvisier mit Schnittstellen für die Integration in ein Battlefield Management System eingebettet

Das von Zeromark auf der SOF Week gezeigte Feuerleitsystem kann neben dem gängigen Sturmgewehr auch in eine Vielzahl anderer Handwaffen eingerüstet werden. Laut Hersteller ist dabei nur eine dem jeweiligen Waffentyp angepasste Schulterstütze notwendig. Die restlichen Komponenten können unverändert übernommen werden. Der Mechanismus der Handwaffe bleibt unberührt und kann auch ohne die Verwendung des Feuerleitvisiers eingesetzt werden. Das System selbst besteht aus mehreren Komponenten, welche zum Teil optional sind.

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Das Sensorik-Segment hat etwa die Größe und das Gewicht eines Laser-Licht-Moduls und wird an der Montageschiene des Gewehres in Mündungsnähe montiert. In dem Gehäuse befinden sich die optischen Sensoren zur Zielerfassung. In der Schulterstütze sind neben dem Feuerleitrechner auch weitere Sensoren und der Motor verbaut, welcher die Feinausrichtung der Waffe im Anschlag durchführt, um den menschlichen Zielfehler auszugleichen und eine hohe Ersttrefferwahrscheinlichkeit zu ermöglichen.

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Ein motorisierter vertikaler Vordergriff, welcher die Funktion ähnlich eines Gimbals aufweist, kann zusätzlich montiert werden. Dem Hersteller zufolge muss der Schütze das Ziel innerhalb von drei Grad (180 MOA) anvisieren. Das auf der SOF Week gezeigte Gewehr verfügte dazu über einen oberhalb des Gehäuses im Sichtfeld des Schützen angebrachten Retikel. Die Feuerleitlösung erzeugt danach automatisch den benötigten Vorhalt, um die Trefferwahrscheinlichkeit zu erhöhen. Zeromark gibt die Trefferwahrscheinlichkeit bei einer Kleinstdrohe (sUAS), welche mit 160 km/h fliegt, bei einer Entfernung von 200 yards (182 m) mit 98 Prozent an.  

Laut Zeromark sind alle für die gezielte Schussabgabe benötigten Sensorik- und Rechenelemente auf der Waffe integriert und somit autonom und ohne jede Datenverbindung nutzbar. Dabei ermittelt und berücksichtigt das Feuerleitvisier dem Hersteller zufolge nicht nur die ballistische Kurve der jeweiligen Patrone, sondern auch Umweltbedingungen. Dennoch kann die Waffe dem Zeromark Geschäftsführer Joel Anderson zufolge, über die Einbindung in ein Battle Management System, als vernetztes Wirkmittel auch auf andere Sensoren zugreifen. Hierdurch wird dem Anwender beispielsweise eine zuverlässige Freund-Feind-Erkennung bereitgestellt, oder seitens der übergeordneten Führung spezielle Ziele von hoher Bedeutung zugewiesen.

Laut Zeromark ist das System kein reiner Prototyp mehr. Erste Feuerleitlösungen seien bereits an die US- und auch internationalen Spezialkräften zur Erprobung geliefert worden. Das Unternehmen sieht neben der militärischen Nutzung eigenen Angaben zufolge auch einen großen Bedarf für sein Produkt im polizeilichen Sektor.

Kristóf Nagy